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Wegfahrsperren für Alkolenker: ÖVP legt sich quer

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Man steigt betrunken ins Auto, versucht zu starten - aber nichts geht. Wenn sich Deutschlands Verkehrsminister Alexander Dobrindt durchsetzen kann, werden bei den Deutschen bald sogenannte Alcolocks in den Autos überführter Alkolenker eingebaut. Ein kleines Gerät checkt erst die Atemluft, erst wenn kein Alkohol nachgewiesen wird, startet der Wagen.

Man steigt betrunken ins Auto, versucht zu starten - aber nichts geht. Ein kleines Gerät, das die Atemluft checkt, soll es möglich machen. Verkehrsminister immer wieder verschoben. Beißt sich der vierte Minister am Alcolock die Zähne aus?

 

Immer wieder wagen Österreichische Verkehrsminister den Vorstoß, überführte Alkolenker mit Alcolocks statt Führerscheinentzug strafen zu wollen. In Deutschland wurde es von Verkehrsminister Alexander Dobrindt schon zweimal vorgeschlagen, in Österreich versucht schon der vierte Minister die Idee durchzubringen. Jörg Leichtfried (SPÖ) versprach die Einführung Anfang 2017. Doch die legt sich quer, will weiter, dass Betrunkenen der Führerschein abgenommen wird. Die Einführung wurde verschoben, der Minister gibt die Hoffnung für das Jahr 2017 noch nicht auf. 

4.000 Alkolenker ohne Führerschein hinterm Steuer

Mehr als ein Drittel aller 25.000 Verkehrssünder jährlich, denen die Lenkerberechtigung wegen Alkohols entzogen wurde, steigt auch ohne Führerschein weiter ins Auto. Rund 4.000 davon lernen rein gar nichts und fahren auch betrunken. Mit Alcolock wäre das nicht möglich. 

Schweden: Alcolocks seit 2012

Dobrindt will Alcolocks nicht nur für als Strafe für Alkohol am Steuer, sondern auch verpflichtend für Schulbusse und Gefahrentransporte. In einigen Ländern gehört der Alcolock schon längst zum Alltag. Schweden führte ihn bereits 2012 ein. 

Im skandinavischen Land fahren rund ein Drittel aller Alkolenker lieber mit Alcolock als gar nicht. Zwei Drittel allerdings lehnen die Idee ab. Einerseits, weil ihnen es zu teuer ist, andererseits, weil sich die Alkolenker fürchten, dass sie als Säufer abgestempelt werden, wenn man den Alcolock im Auto sieht. 

Alcolock soll in Österreich 3.000 Euro kosten

In Österreich sollen sich die Kosten für Autofahrer, die zu tief ins Glas geschaut haben, laut APA auf knappe 3.000 Euro belaufen. Austricksen kann man das Gerät übrigens nicht so leicht: Man muss nicht nur vor dem Starten "blasen", sondern es wird auch in Abständen während der Fahrt kontrolliert. 

Alkohol, Rasen, Fahren ohne Sicherheitsgurt und Drogen sind die Hauptgründe für Todesfälle im Straßenverkehr.

Alcolock: 

Ein Atem-Messgerät, das das Starten des Wagens verhindert, wenn eine voreingestelle Menge an Alkohol pro Kubikmeter Luft überschritten wird. Entlarvt das Gerät den Benutzer als betrunken, verhindert die automatische Wegfahrsperre die Inbetriebnahme des Autos.