Niederösterreich

Weggeworfenes Essen überführte Bankräuber nach 4 Jahren

Kommissar Zufall löste den Bankraub vom August 2016 in Michelhausen: Ein Drogensüchtiger musste dafür heute in St. Pölten vor Gericht.

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Der Angeklagte (28)
Der Angeklagte (28)
privat

Der damals 24-jährige Drogenabhängige hatte im August 2016 eine Raika in Michelhausen (Tulln) mit einem Komplizen (wird gesondert verhandelt) überfallen - mehr dazu hier.

Beute für Drogen

Mit einer zu Silvester gekauften Schreckschusspistole und einer Snowboardmaske stürmte er in die Filiale und herrschte die Angestellten an: "Das ist ein Überfall, Hände hoch! Das ist kein Scherz." Die Beute von gut 35.000 Euro teilte das Räuber-Duo. Der heute 28-Jährige investierte seinen Teil der Beute in Koks, Benzos und Morphium. Nur: In Tatortnähe hatte er eine Essenverpackung weggeworfen, somit hatte die Polizei die DNA des 28-Jährigen.

Im Jänner musste der bis dato unbescholtene 28-Jährige wegen einer gefährlichen Drohung im Familienkreis in St. Pölten vor Gericht. Und damit hatte die Ermittlungsbehörde im Vorfeld auch die DNA des Angeklagten, machte einen Abgleich und landete einen Volltreffer - der Fall war geklärt.

U-Haft nach 1. Prozess

Im Jänner wurde der 28-Jährige wegen gefährlicher Drohung zu einem Jahr bedingter Haft plus Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt und gleich nach der Verhandlung wegen des Raubes in U-Haft genommen.

"Ging urleicht"

Heute in St. Pölten sagte der geständige 28-Jährige vor Gericht: "Ich hätte nie geglaubt, dass ein Banküberfall so leicht geht." Das Urteil: Zwei Jahre unbedingte Haft als Zusatzstrafe (nicht rechtskräftig). Somit wäre für den Suchtkranken auch eine Therapie statt der Strafe möglich.

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