Niederösterreich

Weiter Wirbel um Aus von Spitalsabteilung in NÖ

Interne Nachrichten sprechen ein anderes Bild als die offizielle Version der Landesgesundheitsagentur: Hier ist dezidiert von Schließung die Rede.

Erich Wessely
Das Landesklinikum Klosterneuburg
Das Landesklinikum Klosterneuburg
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

"Eine Schließung der internen Abteilung am Landesklinikum Klosterneuburg dementieren wir. Die Interne Abteilung erfüllt einen essenziellen Versorgungsauftrag", betonte eine Sprecherin der NÖ Landesgesundheitsagentur am Sonntag in einer schriftlichen Stellungnahme auf "Heute"-Anfrage - mehr dazu hier.

"Betten runterreduzieren"

Doch eine Chat-Nachricht eines Verantwortlichen in einer WhatsApp-Gruppe des Landesklinikums Klosterneuburg (liegt "Heute" vor) zeigt ein ganz anderes Bild: "(...) Nach vielen frustranen Sitzungen bezüglich der kommenden Personalnot der Internen 1 gibt es eine Entscheidung (...). Der erste Schritt wird sein die Betten offiziell auf 18 runterzureduzieren. Auch wenn man die abgegebenen Versetzungen auf ihr Maximum von 6 Monaten hinauszögert, löst es langfristig nicht die zukünftige Personalnot. Es wurde der daraus resultierende Entschluss gefasst die Interne 1 aufzulösen."

 Spitals-Chat über Interne 1: "Es wurde der daraus resultierende Entschluss gefasst die Interne 1 aufzulösen."

Und weiter heißt es in der Chat-Nachricht: "Die verbleibenden Mitarbeiter haben die vollste Unterstützung (...). Entweder man hat die Möglichkeit sich innerhalb des Hauses oder extern versetzen zu lassen. Mit welchem Datum dies passiert wird entschieden sobald alle Mitarbeiter eine Entscheidung getroffen haben (...). Warum es keine Zusammenlegung der Internen 2 gibt, ist weil es vom Land einen klaren Auftrag für die RNS gibt. Es wurden alle Möglichkeiten besprochen bezüglich Zusammenlegung, Personalrotationen, aber sie liefen alle frustran."   

"Eine knappe Woche nach der Landtagswahl ist die Katze aus dem Sack. Die ÖVP lässt die interne Abteilung 1 im LK Klosterneuburg schließen!“, zeigte sich Nationalratsabgeordneter Rudolf Silvan (SP) am Sonntag verärgert.

"Dass die Versprechen der ÖVP oftmals nicht lange halten und wenig wert sind, ist nichts Neues, aber dieser Vorgang ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten", wird Silvan in einer Aussendung zitiert.

"Eklatanter Personalmangel"

Grund für die Schließung sei ein "seit geraumer Zeit anhaltender eklatanter Personalmangel, den der zuständige Landesrat Stefan Pernkopf seit Monaten nicht in den Griff bekommt. Auch in anderen Spitälern herrschen desaströse Zustände".

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    Kritisiert mögliches Aus von Spitalsabteilung: Rudolf Silvan (SP) 
    Kritisiert mögliches Aus von Spitalsabteilung: Rudolf Silvan (SP)
    Parlamentsdirektion/Topf

    Die ehemalige Betriebsratsvorsitzende der Klinik in Klosterneuburg und ehemalige AK-Vizepräsidentin Bettina Adler habe in ihrer aktiven Zeit im Klinikum vor der Übernahme der Kliniken durch das Land gewarnt. Adler wäre sich schon seinerzeit sicher gewesen, dass die Leistungen der niederösterreichischen Spitäler nach dem Einstieg durch das Land NÖ zurückgefahren werden.

    Kritik der Freiheitlichen

    Kritik kam am Montag auch von den Freiheitlichen: "Vor der Landtagswahl wurde eine Schließung von der ÖVP und der Landesgesundheitsagentur noch vehement dementiert. Ein paar Tage nach der Landtagswahl ist es leider traurige Realität. Diese Schließung sowie das Vorgehen sind eine bodenlose Frechheit! Landesrat Pernkopf ist offensichtlich fehl am Platz! Johanna Mikl-Leitner und ihre ÖVP hätten am Wahltag noch stärker abgestraft werden müssen“, ärgert sich FPÖ-Landesparteisekretär Andreas Bors.

    Die Landesgesundheitsagentur dementiert dennoch die Schließung der internen Abteilung: "Ebenfalls wird an der Abteilung eine wohnortnahe Versorgung für onkologische PatientInnen angeboten. Durch die Einheit für Remobilisation und Nachsorge (RNS) an der internen Abteilung im LK Klosterneuburg können PatientInnen von anderen Klinikstandorten übernommen werden und dort bei der Wiedererlangung der Selbständigkeit und Erhöhung der Lebensqualität durch ein multiprofessionelles Team unterstützt werden. In den letzten Jahren konnten die MitarbeiterInnen an der Abteilung ein hohes Maß an Expertise in der Post-Covid Behandlung sammeln."

    LGA ortet Fake News

    Und weiter heißt es in der Stellungnahme: "Wir ersuchen im Zusammenhang mit Desinformationen hinsichtlich Schließungen um Rücksichtnahme auf all jene MitarbeiterInnen, die an der Abteilung Inneren Medizin arbeiten. Die MitarbeiterInnen sind mit hohem persönlichen Engagement für die PatientInnen im Einsatz. Tatsache ist, dass die Situation am Arbeitsmarkt zunehmend schwierig ist. Dennoch ist das LK Klosterneuburg bemüht freie Stellen schnellstmöglich zu besetzen und sich weiterhin als attraktiver Arbeitgeber am Arbeitsmarkt zu präsentieren."

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk