Im Wirecard-Skandal gibt es neue Entwicklungen. Nun wurde ein weiterer BVT-Beamter verhaftet, berichtet "Die Presse" (Onlineausgabe). Es soll es sich bei dem am Freitag in Kärnten verhafteten Mann um einen Vertrauten des ehemaligen BVT-Abteilungsleiters handeln, der bereits vorige Woche ebenso wie ein ehemaliger FPÖ-Nationalratsabgeordneter verhaftet wurde.
Es besteht der Verdacht, dass die beiden dem früheren Wirecard-Vorstand Jan Marsalek bei dessen Flucht nach Weißrussland geholfen haben sollen. Der ehemalige Abteilungsleiter soll zudem gemeinsam mit seinem BVT-Mitarbeiter "personenbezogene Daten" an Wirecard weitergegeben haben. Weiters war er dafür zuständig für Wirecard die Zahlungsfähigkeit von Anbietern pornografischer Websites zu überprüfen.
Gegen den BVT-Beamten, der ebenfalls verhaftet wurde gibt es schon seit Längerem ein laufendes Verfahren, weil Informationen nach Russland abgeflossen sein sollen, berichtet "Die Presse".
Bei der Verhaftung des früheren FPÖ-Abgeordneten geht es um Korruptionsermittlungen, die mit Wirecard nichts zu tun hätten. Dieser war die Hauptfigur in der Mandatskauf-Affäre. Heinz-Christian Strache wurde damals vorgeworfen, von ukrainischen Oligarchen Geld für einen Listenplatz für den Mann bekommen zu haben. Die FPÖ hatte die Vorwürfe stets dementiert.
Der Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek ist im Juni 2020 untergetaucht und soll bei Wirecard zwei Milliarden Euro veruntreut haben.