Politik

Welche Blaue öffentlich für und gegen Strache sind

Heute Redaktion
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Ex-FPÖ-Chef Strache will eine Kampfabstimmung über die Leitung der Wiener FPÖ. Die Partei berät über einen Ausschluss. Mehrere FPÖler haben sich schon zu Wort gemeldet.

Der nach Ibiza-, Spesen- und Casinos-Skandal politisch schwer gestrauchelte Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache will es auf einen Showdown in der Partei ankommen lassen. Auf der "Heute"-Facebook-Seite erklärte er, er wolle eine Mitgliederabstimmung um den Chefposten der Wiener FPÖ.

Das Schiedsgericht der Partei berät nun über einen Parteiausschluss, am Donnerstag soll die Entscheidung bekannt gegeben werden. Öffentlich haben sich bereits mehrere FPÖ-Politiker für einen Ausschluss Straches ausgesprochen.

Wer gegen Strache ist

Manfred Haimbuchner, oberösterreichischer FPÖ-Landeschef und Vize-Landeshauptmann, ist einer der größten und frühesten Strache-Kritiker. Er forderte bereits im Oktober, nach Bekanntwerden von Straches Spesenskandal, eine "endgültige Trennung" und bekräftigte dies nun erneut.

Lang ist auch die Liste der anderen FPÖ-Landeschefs, die ebenfalls einen Parteiausschluss Straches fordern: Die Obmänner im Westen, Markus Abwerzger (FPÖ Tirol) und Christof Bitschi (FPÖ Vorarlberg) sprachen sich bereits für einen Parteiausschluss aus, ebenso Kärntens FPÖ-Obmann Gernot Darmann.

Die Salzburger Parteiobfrau Marlene Svazek sagte dem "ORF Salzburg", es führe angesichts Straches Planes, eine eigene Liste zu gründen, "kein Weg mehr daran vorbei". Der Ruf nach einer Kampfabstimmung sei lediglich eine gezielte Provokation, um den Bruch herbeizuführen und sich als Opfer zu stilisieren, vermutet sie.

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer sagte bereits vor einigen Wochen, dass Straches Karriere in der FPÖ beendet sei. Die Entscheidung über den Parteiausschluss obliege der Wiener FPÖ, er sehe aber keinen Grund, dass dies nicht geschehen werde.

Auch Straches langjähriger Wegbegleiter, FPÖ-Klubchef Herbert Kickl, hat sich inzwischen von ihm abgewandt. Ein Parteiausschluss sei für ihn "kein Problem", das Kapitel Strache sei "endgültig zu schließen", sagte er. Straches Angebot ist für Kickl "ein schlechter Witz".

Ebenso deutlich für einen Parteiausschluss sprach sich auch die langjährige FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch aus. "Jetzt ist's genug", sagte sie angesichts Straches Forderung nach einer Kampfabstimmung.

Wer für Strache ist

Die Liste jener, die Strache noch den Rücken stärken, ist dem gegenüber verschwindend gering. Allen voran der Wiener FPÖ-Gemeinderat Karl Baron, der sich offen für eine Rückkehr Straches ausspricht. Er behauptet, es gäbe in der Wiener Landespartei noch viele Unterstützer Straches, diese würden sich aber bedeckt halten.

Ebenfalls gegen einen Parteiausschluss Straches ist der burgenländische FPÖ-Landeschef Johann Tschürtz. "Er ist suspendiert. Bei der Suspendierung sollte man es belassen", sagte Tschürtz der "Tiroler Tageszeitung". Durch diese sei er ja von jeder Funktion ausgeschlossen. "Er könnte bei internen Wahlen auch nicht antreten", betonte er. Der burgenländische Landesobmann will erst abwarten, bis Staatsanwaltschaft und Gerichtsbarkeit über Straches Fall entschieden hätten.