Seit neun Jahren ist FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl in Wels im Amt. Im "Heute"-Talk erzählt der blaue Stadtchef, was sich andere Städte von Wels abschauen könnten.
"Wir haben Brennpunkte, wie zum Beispiel beim Bahnhof, in der Stadt saniert und setzen auf flächendeckende Videoüberwachung. Die Kriminalitätsrate ging seit 2015 um 6 Prozent zurück."
Die Innenstadt sei belebt worden, statt Shopping stehe bei den Gästen nun Fortgehen in der Gastronomie am Programm. "Wir haben mit 0,5 Prozent auch eine sehr geringe Leerstandsquote", so Rabl. Wels sei ein Besuchermagnet, auch weil die Parkgebühren seit 15 Jahren nicht erhöht wurden. "Parken kostet bei uns nach wie vor einen Euro für zwei Stunden. Das kann sich jeder leisten."
Am Welser Messegelände starte gerade "das größte Entsiegelungsprojekt Österreichs". "Grünraum gehört zur Lebensqualität dazu", erklärt Rabl. "Mitten in der Stadt entsteht bei uns ein neuer Park. Dafür werden 50 Millionen Euro investiert, wir können das ohne Schulden finanzieren."
"Sehr wichtig als Wohlfühlfaktor in der Stadt ist auch die Identität. Man muss auf die Kultur schauen, der Maibaum wird von uns nun wieder händisch aufgestellt. Aber man braucht nicht nur Brauchtum – sondern man muss jedem etwas bieten." Für das Zusammengehörigkeitsgefühl sei das notwendig.
Stolz ist Rabl auch auf das Immobilienangebot in der Stadt. "Wels hat den zweitgünstigsten Wohnungsmarkt in Österreich, Wels muss den Status als Verkehrsknotenpunkt behalten." Um das Stadtzentrum zu beleben, werden keine Genehmigungen für Einkaufszentren im Umland mehr erteilt.
Nach dem klaren FPÖ-Wahlerfolg bei der Nationalratswahl müssten jetzt vor allem im Integrationsbereich Taten folgen, meint Rabl. Die Bürger würden sich Veränderung wünschen. "Bildung, Sicherheit, Migration sind die großen Themen. Es gibt immer noch Schulklassen, in denen 50 Prozent der Schüler nicht Deutsch kennen. Das muss sich ändern. Integration liegt mir am Herzen." Notwendig seien verpflichtende Deutschkurse.
Rechte müssten an Pflichte gebunden werden. "Wir müssen starken Druck ausüben, damit sich die Leute integrieren." Eine Deutschpflicht sei notwendig. "Sozialhilfe muss an Pflichten gebunden sein. Sonst ist die Arbeitsmotivation nicht vorhanden." Der Zuzug nach Österreich müsse gestoppt werden.
Wels sei wie ein Wohnzimmer, so Rabl. "Es soll sauber, sicher und schön sein. Dieses Konzept haben wir auf die Innenstadt übertragen."