Deutsche Wissenschaftler wollen jetzt weltweit die ersten beiden Fälle nachgewiesen haben, in denen zweifellos Cannabis-Konsum zum Tod führte. Durch diese Erkenntnis besteht allerdings in Anbetracht der Relation zu den Konsumenten kein Grund, in Panik auszubrechen. Nichtsdestotrotz streben weitere US-Staaten die Legalisierung an.
an.
Bei Obduktionen bei zwei Männern (23 und 28 Jahre) wurden alle anderen Todesursachen durch umfangreiche Gutachten ausgeschlossen. Der Gesundheitszustand der Männer war einwandfrei. Der Jüngere war im Bus zusammengebrochen, in der Tasche des Toten entdeckten Ärzte Marihuana. Der Ältere wurde morgens tot in der Wohnung seiner Freundin entdeckt, neben sich eine Plastiktasche mit Marihuana.
Die Untersuchung des Düsseldorfer Gerichtsmediziners Benno Hartung (36) und mehrerer Kollegen wurde jetzt in einer englischsprachigen Fachzeitschrift unter dem Titel "Sudden unexpected death under acute influence of cannabis"veröffentlicht.
Kein Grund zur Panik
Aufgrund dieser "wissenschaftlichen" Publikation in Hysterie auszubrechen, wäre allerdings fehl am Platz. Denn bereits Ende der 80er haben Forscher im Auftrag der amerikanischen Drogenbehörde DEA mit Tierversuchen erfolglos versucht nachzuweisen, dass man Marihuana überdosieren kann. "Vereinfacht gesagt konnten die Forscher den Tieren nicht genug Marihuana geben, um ihren Tod herbeizuführen", heißt es in einem Bericht.
Der sogenannte LD-50-Wert (die für 50% der Testpersonen tödliche Dosis) liegt nach wissenschaftlich fundierten Werten zwischen 1:20.000 und 1:40.000. In asoluten Zahlen heißt das, dass man innerhalb von 15 Minuten knapp 680 Kilo Cannabis rauchen müsste, um einer tödlichen Dosis ausgesetzt zu sein. Ein Ding der Unmöglichkeit. Im Vergleich dazu liegt der LD-50-Wert von Aspirin bei 1:20. Das von hunderttausenden Menschen täglich konsumierte Schmerzmittel ist also mindestens eintausend Mal gefährlicher.
USA steht hinter Legalisierung
Besonders in den USA ist die Droge derzeit in aller Munde: Nachdem die Bundesstaaten Colorado und Washington Anfang des Jahres den Konsum legalisiert hatte, wollen nun weitere Staaten nachziehen. Die Mehrheit der Bürger steht klar hinter der Legalisierung.
Hierzulande ist man von einer Legalisierung derzeit weit entfernt - im Gegenteil, bei Konsum drohen bis zu sechs Monate Haft.