Politik

Weniger "Political Correctness" gegen Nationalisten

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Die Chefs der österreichischen, deutschen und schwedischen Sozialdemokraten präsentierten am Dienstag in Wien einen "Pakt für sozialen Fortschritt". Bemerkenswertes sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel: "Wir müssen aufhören mit unserem Elitendialog." Political Correctness adé?

Die Chefs der österreichischen, deutschen und schwedischen Sozialdemokraten präsentierten am Dienstag in Wien einen "Pakt für sozialen Fortschritt". Bemerkenswertes sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel: "Wir müssen aufhören mit unserem Elitendialog." Political Correctness adé?
"Wir schauen in einen Abgrund", sagt Gastgeber Christian Kern angesichts der Erfolge von Populisten wie Donald Trump, Marine Le Pen, der AfD und der FPÖ. Gabriel: "Die Botschaft 'Pass dich an!' hat jetzt eine Antwort der alten Nationalisten bekommen, die sagen: 'Lasst uns Mauern hochziehen!"

Das liege u. a. an einem "Elitendialog" in Europa, so Gabriel. Neben inhaltlichen Positionierungen analysierte der deutsche Vizekanzler bemerkenswert: "Wir müssen Menschen ernst nehmen und nicht zuerst einen 'Political-Correctness-Test' machen, ob sie mit uns reden dürfen."
In Deutschland gebe es in dieser Hinsicht viele "Schlaumeier". Wer nicht gendert, müsse damit rechnen, durch einen Politiker korrigiert zu werden. "Oder wenn einer nicht ständig den Satz drauf hat: 'Das sind Menschen mit Migrationshintergrund', sondern ihm ein 'Das sind Ausländer' rausrutscht, dann kriegt er eine pädagogische Ermahnung", kritisiert Gabriel. Wir müssen aufpassen, dass nicht alle, die nicht so sind, wie die politischen Eliten sich das vorstellen, gleich zu Ausländerfeinden und Rassisten erklärt werden. Das ist Unsinn."

"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"

"Wir sind Zeitzeugen einer Neuvermessung der Welt. Digitalisierung, die Ökonomie verändert sich: Europa schrumpft, China wächst. Aber es gibt auch eine politische Neuvermessung. Und das ist nicht, wie manche behaupten, der Streit zwischen Islam und Christentum, sondern zwischen liberalen und sozialen Demokratien und autoritären Antworten", so Gabriel.

Trump sei keine Ursache, sondern Ergebnis des Abgehens von sozialen Antworten. "Sie müssen die Lebensinteressen der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Nicht nur sprachlich, sondern ganz konkret: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort."