Gibt es sie überhaupt, die Partnerschaft, in der beide Partner ihre Lust auch außerhalb der Beziehung ausleben? Kann das funktionieren? Es gibt und es kann! Heute.at hat mit zwei Frauen gesprochen, die in einer offenen Beziehung leben.
Gibt es sie überhaupt, die Partnerschaft, in der beide Partner ihre Lust auch außerhalb der Beziehung ausleben? Kann das funktionieren? Es gibt und es kann! Heute.at hat mit zwei Frauen gesprochen, die in einer offenen Beziehung leben.
Heute.at hat mit zwei Userinnen des Casual-Dating-Portals gesprochen, die in einer offenen Beziehung leben. "Moschino" ist 51 Jahre alt und lebt seit einem halben Jahr in einer offenen Beziehung. "Die Entwicklung fand langsam statt", erzählt sie. Begonnen habe es mit Besuchen in Swinger Clubs. "Wundervolle" (35) und ihr Partner hingegen haben ihre inzwischen 15-jährige Beziehung bereits vor zehn Jahren für andere Sexpartner "geöffnet".
Die Vorteile einer offenen Beziehung liegen für beide auf der Hand: kein Fremdgehen im eigentlichen Sinn und kein schlechtes Gewissen. Außerdem, so fügt "Wundervolle" hinzu, kann man Vorlieben ausleben, die der Partner unter Umständen nicht teilt: "in meinem Fall etwa BDSM oder deutlich jüngere Männer".
"Für unsere Beziehung bedeutet das ganz intensive Verbundenheit, Wertschätzung und Vertrauen", berichtet "Moschino". Etwas was auch "Wundervolle" beobachtet: "Uns hat diese Regelung irgendwie komplizenhaft zusammengeschweißt, weil wir von außen schon etwas als 'Freaks' wahrgenommen werden."
Feste Regeln
Oberste Gebote bei einer offenen Beziehung sind Offenheit und Vertrauen, wie beide Frauen einstimmig betonen. Die Partner wissen immer über die Affären des jeweils anderen Bescheid. Das Austauschen über die Liebesabenteuer kann dabei noch einen Bonus an Erotik bringen. Absolutes No-Go für beide Frauen sind Sexpartner aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Für "Moschino" sind auch Arbeitskollegen tabu.
Bei der Art des Abenteuers haben die beiden Frauen unterschiedliche Vorlieben. "In der Regel entstehen eher lockere Dates, da viele wie wir in langjährigen Beziehungen leben", sagt "Moschino". "Wundervolle" hingegen bevorzugt mehrere längere Affären parallel, da sie One-Night-Stands nicht erfüllend findet. Ihre längste Affäre genießt sie seit bereits über neun Jahren. "Die Bedürfnisse des Partners müssen aber immer Vorrang haben", betont sie.
Die Sache mit der Eifersucht
Um Eifersucht zu vermeiden, gilt es, absolute Offenheit und Vertrauen zu wahren. Kommunikation ist hierbei das A und O. Und man sollte sich immer bewusst sein, was man am Partner hat. "Wir wissen, wo wir hingehören", sagt "Wundervolle". Es sollte keinen Spielraum für Mutmaßungen und Zweifel geben.
Dass man sich in eine Affäre verliebt, ist natürlich niemals auszuschließen. Beide Frauen sehen das aber gelassen. „Das kann immer und überall passieren, auch an der Supermarktkasse", sagt "Moschino". Wichtig sei es, die Sache mit Abstand zu betrachten und vor allem mit dem Partner darüber zu reden. "Wundervolle" meint, man dürfe sich den Gefühlshaushalt nicht wie einen Kuchen vorstellen. "Es ist nicht so, dass jemand weniger bekommt, nur weil mehr 'Esser' beteiligt sind."
Tipps für Ihre offene Beziehung
Kommunikation ist das allerwichtigste. Sollten Sie darüber nachdenken, Ihre Beziehung zu "öffnen", sprechen Sie mit Ihrem Partner ausführlich darüber. "Zu einer offenen Beziehung gehören immer zwei. Finden Sie heraus, ob Ihr Partner so etwas möchte", rät "Moschino". "Wundervolle“ stimmt dem zu: "Man sollte sich niemals auf eine offene Beziehung einlassen, nur um dem Partner einen Gefallen zu tun." Auch eine kriselnde Beziehung kann man damit nicht reparieren.
Ihre Sexpartner finden beide Frauen beim Online-Flirt auf . "Dort verfolgen alle die mehr oder weniger gleiche Absicht, deshalb hat man da deutlich größere Erfolgsaussichten, als wenn man sich beim Ausgehen jemanden für eine Affäre suchen müsste", findet "Wundervolle". Auch "Moschino" vertraut auf Secret, "um nicht riesige Entfernungen zurücklegen zu müssen, denn Swingerclubs besucht man nicht am eigenen Wohnort".
sh