Oberösterreich

Polizistin verrät, wie man Internet-Betrug erkennt

Rund eine Million Euro haben Betrüger ihren Opfer in Oberösterreich abgenommen. Dabei sind solche Betrügereien recht einfach zu durchschauen.

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Internet-Betrüger treiben ihr Unwesen.
Internet-Betrüger treiben ihr Unwesen.
Bild: iStock

Es geht immer um Liebe oder Geld. Im aktuellen Fall, den Beamte der Polizeiinspektion Ried in mühevoller Ermittlungsarbeit (seit 2018) aufgedeckt haben, sogar um sehr viel Geld. Rund 1 Million Euro verloren Anleger allein in Österreich, es gab aber auch Opfer aus Deutschland und der Schweiz.

Als Kopf der kriminellen Organisation kristallisierte sich ein von Deutschland nach Portugal ausgewanderter 74-jähriger deutscher Staatsbürger heraus, so die Polizei. Er befindet sich allerdings noch auf freiem Fuß.

Die Opfer wurde dabei von rhetorisch gut geschulten Telefonverkäufern kontaktiert und im Zuge der Informations- und Verkaufsgespräche vorsätzlich mit Falschinformationen versorgt.

Es wird damit geworben, dass sich das jeweilige Unternehmen unmittelbar vor dem Börsengang befinden würde. Man könne nun zu einem besonders günstigen Preis Aktien kaufen.

Die allerdings stellten sich später als wertlos heraus, die besagten Firmen gab es nur auf dem Papier. Den ahnungslosen Anlegern, die sich hohe Gewinne versprachen, blieb der finanzielle Schaden.

Vorsichtig bleiben

Aber wie kann man verhindern, dass man auf Internet-Betrüger hereinfällt? Wir haben mit Kerstin Rechner von der Kriminalprävention der Polizei OÖ besprochen, was es zu beachten gibt.

Kerstin Rechner erklärt, wie man Internet-Betrüger erkennt.
Kerstin Rechner erklärt, wie man Internet-Betrüger erkennt.
LPD OÖ

"Grundsätzlich gilt: Alles was zu schön ist, um wahr zu sein, ist zu schön, um wahr zu sein", sagt die Expertin. Und: Wer im Internet leichtfertig seine Daten bei Werbungen und Gewinnspielen weiter gibt, der läuft Gefahr, später Opfer eines Betrugsversuchs zu werden.

Handel mit User-Daten

"Im Internet wird ein reger Handel mit User-Daten betrieben. Und das machen sich natürlich auch Betrüger zunutze", so Rechner. Es sei deshalb grundsätzlich wichtig vorsichtig zu sein und vermeintliche Angebote genau unter die Lupe zu nehmen. 

In den meisten Fällen kann man bei einer kleinen Recherche schnell herausfinden, ob das vermeintliche Angebot seriös ist oder nicht. Wird man telefonisch kontaktiert, sollte man ebenfalls immer auf der Hut sein.

"Reden sie mit Verwandten und Freunden über das Angebot"

"Die Betrüger sind meist sehr gut geschult und sehr überzeugend. Entscheiden Sie nicht zu schnell, reden Sie mit Verwandten oder Freunden über das Angebot", sagt Rechner.

Hier findet man aktuelle Betrugsmaschen und wichtige Informationen:
www.fma.gv.at/finanzbetrueger-erkennen/
www.watchlist-internet.at
www.ombudsstelle.at

Und noch eines: "Die meisten Angebote sind an sich schon überzogen. Man muss sich frage, ob das gehen kann, dass man so hohe Renditen erhalten kann", warnt Rechner. Es gilt, den Hausverstand einzuschalten, denn viele Menschen sind bei Angeboten im Internet weit weniger skeptisch als im "wirklichen Leben".

Und deshalb gilt auch: "Lassen sie nie von Fremden Programme auf ihren Computer installieren. Damit haben sie Zugang auf das Gerät. Und geben sie nie ihre Bankdaten weiter", so Rechner.

Und Geld sollte man natürlich auch nie überweisen, auch wenn die geforderten Beträge meist am Beginn im niedrigen dreistelligen Bereich sind. Und: "Zeigen sie den Betrug und auch den Versuch immer bei der Polizei an", rät Kerstin Rechner.

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