Politik

Wer auf Kern-Website will, wird zu Kurz umgeleitet

Wie schmutzig wird der Wahlkampf noch? Nachdem sich vor allem SPÖ und ÖVP eine Schlammschlacht liefern, gibt es nun den nächsten Aufreger.

Heute Redaktion
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Beste Feinde? Christian Kern und Sebastian Kurz.
Beste Feinde? Christian Kern und Sebastian Kurz.
Bild: heute.at

Auf eigenen Webseiten präsentieren sich die meisten Spitzenkandidaten der Nationalratswahl 2017 auch mit ihren Namen. Auf www.christian-kern.at gibt der Kanzler Einblicke in sein Wahlprogramm, auf www.sebastian-kurz.at der neue ÖVP-Chef. Allerdings: Wer bei Kern auf den Bindestrich in der URL vergisst, als www.christiankern.at in den Browser tippt, landet... bei Sebastian Kurz.

Kurios: Als Domain-Inhaber ist ein "Christian Kern" mit Wohnsitz in der Steiermark ausgewiesen, der die Domain im Dezember 2015 registriert habe.

Ob hinter der Weiterleitung die ÖVP steckt, ist unklar. Umgekehrt bleibt man beim Weglassen des Bindestrichs beim VP-Chef, also beim Tippen von www.sebastiankurz.at, auf der Seite des VP-Politikers. Es ist nur einer der vielen Aufreger, die Rot und Schwarz in der Vergangenheit abgeliefert haben.

Chronik eines Streits

SPÖ-Bundesgeschäftsführers Georg Niedermühlbichler kritisierte zum Beispiel das Team der ÖVP mit der Frage "welche politischen Konzepte eine Miss Burgenland, eine Ex-Miss Austria oder eine Weinkönigin einbringen können." Psychoanalytikerin Rotraud A. Perner trat danach aus der SPÖ aus.

Startschuss für den Kampf gab wohl der ehemalige Polit-Berater Tal Silberstein. Er soll Nachforschungen zu Sebastian Kurz angestellt haben. Von seiner Schulzeit und seiner Party-Vergangenheit war die Rede.

Zeitgleich tauchten Facebook-Seiten namens "Die Wahrheit über Sebastian Kurz" und "Die Wahrheit über Christian Kern" auf, auf denen die beiden Kandidaten wenig schmeichelhaft wegkommen. SPÖ und ÖVP warfen sich gegenseitig vor, für die Seiten verantwortlich zu sein.

Weitere Streitpunkte können Sie hier nachlesen. Abgeschlossen scheint die Schlammschlacht auf jeden Fall noch bei weitem nicht zu sein. (rfi)