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Wer gegen Corona-Regeln verstößt, muss 3000 Euro zahlen

Der strenge Corona-Lockdown in Australiens Bundesstaat Victoria und dessen Hauptstadt Melbourne wird gelockert.

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Australiens Bundesstaat Victoria hat die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben.
Australiens Bundesstaat Victoria hat die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben.
picturedesk.com

Die seit fast zwei Monaten geltende nächtliche Ausgangssperre werde am Montag aufgehoben, teilte Victorias Premierminister Daniel Andrews am Sonntag mit. Zugleich kündigte er neue hohe Geldstrafen für Verstöße gegen die Corona-Regeln in dem am stärksten von der Pandemie getroffenen Bundesstaat an.

130.000 Menschen zurück am Arbeitsplatz

Unerlaubte Menschenansammlungen im Freien oder in geschlossenen Räumen sollen künftig mit umgerechnet rund 3000 Euro bestraft werden. Eindringlich warnte Andrews davor, im Kampf gegen das Virus leichtsinnig zu werden. "Es wird mit Wucht zurückkommen. Wenn wir nachlässig werden und so tun, als sei es vorbei, wird es aus dem Ruder laufen."

Zwar können nun 130.000 Menschen zurück an ihre Arbeitsplätze. Für sportliche Aktivitäten dürfen die Einwohner sich aber weiterhin nur zwei Stunden am Tag und im Umkreis von fünf Kilometern zu ihrer Wohnung bewegen. Die Ausgangssperre galt von 21.00 bis 05.00 Uhr und war seit dem 2. August in Kraft. Eine Rückkehr zur völligen Bewegungsfreiheit sei frühestens am 19. Oktober denkbar.

Gesundheitsministerin erklärte Rücktritt

Die Zahl der Toten nach einer Infektion mit dem Coronavirus stieg in Victoria nach Behördenangaben am Sonntag um 2 auf 784. Das entspricht einem Großteil der 872 Todesfälle in ganz Australien, das 25 Millionen Einwohner zählt. Die Zahl der aktiven Fälle habe mit 399 aber den niedrigsten Stand seit dem 30. Juni erreicht, sagte Andrews. Binnen 24 Stunden habe es nur 16 Neuinfektionen gegeben.

Victoria und die Millionen-Metropole Melbourne waren Ende Juni von einer zweiten Corona-Welle erfasst worden. Es folgte ein neuer Lockdown, der als einer der strengsten der Welt gilt. Nach heftiger Kritik an ihrem Krisenmanagement hatte die Gesundheitsministerin des Bundesstaats, Jenny Mikakos, am Samstag ihren Rücktritt erklärt.

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