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Wer sich hier trifft, kassiert 100 Euro Strafe in Serie

Dank der Hype-App TikTok ist ein fast geheimer Ort in Österreich weltbekannt. Entsprechend ist hier der Andrang und die Zahl der Strafen enorm.

Rene Findenig
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Vor wenigen Tagen hatte es begonnen: Zahlreiche TikTok-Nutzer posteten plötzlich Videos, in denen in einer Schneelandschaft in einem kleinen Gewässer baden. Die Videos wurden tausendfach angesehen, Hunderte Anfragen kamen zum Standort der Quelle. Als schließlich gelüftet wurde, dass es sich bei der Thermalquelle um das Maibachl in Villach in Kärnten handelt, begann ein regelrechter Ansturm auf das winzige Örtchen.

Der Grund: In der Thermalquelle kann auch bei Eiseskälte und Schnee in rund ein Meter tiefen und 18 Grad warmen Wasser gebadet werden. Dafür hatten bereits vor Jahren Besucher gesorgt, die zwei Becken mit Steinen angestaut hatten – doch nun ist der Geheimort keiner mehr. Seit Tagen sammeln sich auf TikTok Dutzende Videos, die Menschen beim Baden im Maibachl zeigen – in einigen Fällen sind es auch Gruppen mit 20 Personen, und das noch mitten im Lockdown.

Am vergangenen Mittwoch regnete es auch die ersten Polizeiberichte. Die Beamten holten insgesamt 18 Jugendliche aus dem Wasser, vier waren dafür extra aus Wien angereist. Es hagelte Anzeigen, obwohl sich die Jugendlichen mit "körperlicher Betätigung" herauszureden versuchten. Später wurden auch Jugendliche aus Steyr gestoppt, bevor sie das Wasser überhaupt betreten konnten. Sehr zum Unmut der TikToker, wie auf Videos ebenfalls zu sehen ist.

Bisher regnete es vor allem Strafen wegen Verletzung der Ausgangsbeschränkung, machte jeweils 100 Euro. Unklar ist, wie es nun mit der Öffnung des Lockdowns weitergehen wird. Wird das Maibachl überrannt, könnten dann zumindest tagsüber nicht mehr die Ausgangsbeschränkungen, sondern möglicherweise die Abstandsregeln als Strafgrund herhalten müssen. Die Polizei jedenfalls kündigte schon vor einiger Zeit Schwerpunktkontrollen an.

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    07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
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