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Wer ungesund lebt, soll mehr zahlen

Heute Redaktion
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Experten befürworten einen Plan der Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft, Versicherte für gesünderes Leben mit geringeren Zahlungen zu belohnen. Wer mehr krank ist, müsste demnach mehr zahlen.

Experten befürworten einen Plan der Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft (SVA), Versicherte für gesünderes Leben mit geringeren Zahlungen zu belohnen. Wer mehr krank ist, müsste demnach mehr zahlen.

Die SVA plant, ihre Versicherten für einen gesunden Lebensstil zu belohnen. Wer abnimmt, mehr Sport treibt oder weniger raucht, soll nur mehr die Hälfte des zwanzigprozentigen Selbstbehalts beim Arzt zahlen. Wer nie krank ist, erspart sich Geld. Wer oft krank ist, dem soll hingegen die Rechnung dafür präsentiert werden. Ob das in jedem Fall fair ist, ist fraglich.

Experte Pichlbauer: Krankheit wird derzeit "belohnt"

Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer befürwortete im Gespräch mit orf.at den Vorschlag. Derzeit werde auf Vorsorge wenig Wert gelegt und Krankheit "belohnt", künftig werde Krankheit "bestraft" und Gesundheit "belohnt".  Das könnte bei den Menschen zu einem Umdenken führen, so Pichlbauer. Der Patient werde dazu erzogen, "sich selbst als Koproduzent seiner Gesundheit zu begreifen."

Auch Expertin Maria Hofmarcher vom Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung

sprach sich dafür aus. Sie fordert aber mehr Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz oder in der Schule und spezielle Vorsorgeprogramme für Ältere.