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Wer verdiente mit den Krebs-Implantaten?

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Geschätzte 400.000 bis 500.000 Frauen tragen die riskanten Brustimplantate des französischen Herstellers PIP in sich. Ein medizinischer Skandal, der auch gesellschaftsrelevante Fragen aufwirft.

Rund eine Million Euro im Jahr dürfte sich das französische Unternehmen PIP (Poly Implant Prothèse) erspart haben, seit es bei der Herstellung von 75 % der Brustimplantate statt der dafür vorgesehenen Füllung billiges Industriesilikon eingesetzt hat. Das laut Agenturberichten eigentlich zur Produktion von Matratzen verwendet wird.

Bei 400.000 bis 500.000 Frauen weltweit - so die Schätzungen - wurden diese Silikonkissen, die leicht aufplatzen und für Entzündungen sorgen können, eingesetzt. Ob das ausgetretene Silikon auch Krebs auslösen kann, ist wissenschaftlich nicht erwiesen, wird aber aufgrund einiger Krankheitsfälle in Europa von vielen Frauen befürchtet. Während sich in Frankreich oder Südamerika, wohin ein Großteil der umstrittenen Lieferungen ging, Frauen zu Sammelklagen zusammenschließen, haben Rechtsexperten wenig Hoffnung auf angemessene Entschädigungen.

PIP-Eigentümer verdiente sich "goldene Nase"

Denn das Unternehmen PIP gibt es nicht mehr. Seit dem Frühjahr 2010 durfte die Firma auf Betreiben französischer Gesundheitsbehörden seine Produkte in Europa nicht mehr vertreiben. Wie jedoch vermutet wird, hat der 72-jährige Eigentümer Jean-Claude Mas das enorme Vermögen Mitgliedern seiner Familie überschrieben bzw. den Immobilienbesitz veräußert. Das wirft für Aliette de Broqua von Le Figaro dringende Fragen auf: "Jean-Claude Mas hat sich für zahlungsunfähig erklärt. Hat er seine Insolvenz vorbereitet?"



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