Wirtschaft

Werbe-Fail kostet Fitness-Firma 850 Millionen Euro

"Sexistisch": Das Fitness-Startup Peloton verliert an einem Tag ein Vermögen. Schuld daran, ist ein 30-Sekunden-Werbespot.

Heute Redaktion
Teilen
Das US-Unternehmen Peloton sorgte mit seinem Werbeclip für einen Shitstorm in den sozialen Medien
Das US-Unternehmen Peloton sorgte mit seinem Werbeclip für einen Shitstorm in den sozialen Medien
Bild: Peloton/Shawn Hubbard

Das FitTech-Startup hat es mit seinen digitalen Spinning-Bikes zum ersten Milliarden-Unternehmen der Branche geschafft. Doch jetzt hat sich Peloton selbst ein wenig ins Aus gestrampelt. Schuld daran ist ein Werbespot, der dem Unternehmen fast 850 Millionen Euro kostet.

30-Sekunden-Spot sorgt für Shitstorm

Doch von Anfang an: Die Idee hinter Peloton ist denkbar einfach. Sie stellen Hometrainer her, die immer online sind und sich automatisch von zu Hause aus übers Internet in Spinning-Kurse weltweit dazuschalten. Der Vorteil: Man ist unabhängig, muss sich nicht nach bestimmten Trainingszeiten halten, spart sich Studio-Gebühren und kann dennoch ganz alleine gemeinsam Sport machen.

Aus der Idee ist ein acht Milliarden Euro bewertetes Unternehmen geworden, das es im Mai 2017 zum ersten Unicorn der FitTech-Branche schaffte und als das "Fitness-Netflix" galt. Zumindest solange, bis sie Ende November diesen 30-sekündigen Werbespot online stellten.

Was darauf folgte, war ein im erfolgsverwöhnten Unternehmen noch nie erlebter Shitstorm.

"Sexistisch": Comedians parodieren Werbespot

Viele User bezeichnen den Spot als "sexistisch", er bediene "klassische Rollenbilder" und sei "zukunftspessimistisch", "wie eine Folge von 'Black Mirror'" (düstere, aber erfolgreiche Science-Fiction-Serie auf Netflix, Anm.)

Die junge Frau im Werbespot sei bereits fit, merken viele User in den sozialen Medien an. Andere, wie die US-Komikerin Eva Victor, lieferten prompt ihre eigene Parodie des umstrittenen Hometrainer-Clips

Am Montag erreichten die Peloton-Aktien ein All-Time-High. Tags darauf sausten sie um mehr als 9 Prozent in den Keller - das macht, so rechnet der "Business Insider" vor, umgerechnet 850 Millionen Euro.

Auch wenn sich der Marktwert am Mittwoch wieder ein wenig stabilisierte, ist das Minus enorm. Dennoch: Peloton hält an dem Werbespot fest. Im Unternehmen glaubt man nicht, dass der Kurseinfall etwas mit dem Shitstorm in den sozialen Medien zu tun hat.

Hier sind noch einige Twitter-Kommentare und -Parodien zum Peloton-Clip: