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"Werde ich sauer!" Was Bayern-Trainer Flick so aufregt

Bayern-Coach Hansi Flick wurde bei einer Pressekonferenz sauer. Der Triple-Trainer stellt sich schützend vor zwei seiner Spieler.

Sebastian Klein
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Bayern-Trainer Hansi Flick
Bayern-Trainer Hansi Flick
Imago Images

Seit seiner Amtsübernahme im November 2019 präsentiert sich Hansi Flick als Ruhepol beim FC Bayern. Er hat den Kader nach dem Abschied von Niko Kovac zu einer Einheit geformt und mit dem Team wenige Monate später große Erfolge gefeiert: Meisterschaft, Pokalsieg, Champions-League-Triumph.

Laut und genervt erlebte man ihn dabei kaum. Jetzt lieferte der 55-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel bei Holstein Kiel (20:45 Uhr) einen kleinen Wut-Auftritt hin. Hintergrund: Die Bayern hatten am Freitag das Ligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach trotz 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben und 2:3 verloren. Was anschließend geschehen ist, schmeckte dem Trainer gar nicht.

"Wo geklatscht wird, wird auch gepfiffen, das ist ganz normal. Mit der Kritik können wir auch gut umgehen. Aber dann bitte auch fair sein", sagte Flick. "Jeder versucht in der Situation, die aktuell ist, möglichst vieles zu geben. Viele gehen voraus. Es ist schön, den Prozess zu sehen."

Was ihn wütend machte? "Es wird auch immer wieder versucht, einen Keil zwischen Profis und Campus zu treiben. Ich bin mit Holger Seitz und Jochen Sauer ständig im Gespräch. Wir sprechen mit einer Sprache. Das ist das Entscheidende. Jungen und neuen Spielern sollte man die Zeit geben, sich hier einzufinden!"

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    Die Kritik an Leihspieler Tiago Dantas verärgert den Coach. Nach dem Gladbachspiel wurde darüber gesprochen, Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic würden mehr von ihrem Youngster fordern. Flick: "Das stimmt so nicht!" Neben Dantas verteidigte Flick Flügelspieler Douglas Costa, der wegen seines Formtiefs kritisiert wird. "Was da jetzt kommt, finde ich einfach nicht fair den beiden gegenüber. (…) Wenn es Spieler angeht, dann werde ich richtig sauer."

    Der Deutsche stellte sich demonstrativ vor sein Team, lobte seine Spieler für ihren Einsatz. Sein Auftritt war aber auch ein deutlicher Hinweis, dass es dem deutschen Rekordmeister momentan nicht ganz so leicht von der Hand geht, wie im vergangenen Triple-Jahr. In der Bundesliga beträgt der Vorsprung des Tabellenführers auf RB Leipzig zwei Punkte. Niederlagen wie jene gegen Gladbach und Personalsorgen – allen voran der auslaufende Vertrag von Abwehrchef David Alaba – sorgen für Unruhe.

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