Genuss

Ungesunde Lebensmittel bald verboten?

Eine Novelle der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste wird nun vom Gesundheitsministerium herangezogen um Lebensmittel-Werbung zu verbieten.

Christine Kaltenecker
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Werbung für ungesunde Lebensmittel gehört vielleicht bald der Vergangenheit an.
Werbung für ungesunde Lebensmittel gehört vielleicht bald der Vergangenheit an.
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ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Wirtschaftsbund-Generalsekretärin Carmen Jeitler-Cincelli kritisiert zurzeit das grüne Gesundheitsministerum bezüglich der anstehenden Novelle zu EU-Richtlinien über audiovisuelle Mediendienste aufs Schärfste. Rudolf Anschober soll nämlich wesentlich restriktiver verfahren, als in den Richtlinien vermerkt wäre. So möchte er angeblich nicht nur die Vorgabe, dass Werbungen für ungesunde Lebensmittel in Kindersendungen verboten werden sollen, unterstützen, sondern ein generelles Verbot von Zucker, Fett und Co. im Fernsehen und auf Social-Media Kanälen erwirken. "Das ist ein schwerer Eingriff in die Grundrechte und zum Schaden der Medienlandschaft und Erzeuger in Österreich", so Jeitler-Cincelli.

Das im Gesetzesentwurf des Gesundheitsministeriums enthaltene Nährwertprofil, hätte ein absolutes Werbeverbot für einen Großteil der Lebensmittelkategorien zur Folge: Fruchtmilch, Joghurtprodukte, Süßigkeiten, Kuchen, Desserts, Speiseeis, Müsliriegel, Softdrinks, Wurst, Fleischerzeugnisse sowie Fischstäbchen.

Übergewichtige Kinder

Carmen Jeitler-Cincelli kritisiert weiter: "Alle Medienhäuser, Privatsender und jene, die in ihren Online-Plattformen Werbung schalten, wären betroffen und die Vielfalt österreichischer Markenprodukte wäre mit einem Schlag gefährdet!" Das Gesundheitsministerium sagt wiederum, dass in Österreich ein Problem mit vielen übergewichtigen und adipösen Kindern infolge falscher Ernährungsgewohnheiten herrsche und dies durch eine Werbungs-"Zensur" positiv beeinflusst werden könne.

Auf das gänzliche Werbeverbot soll nun angeblich verzichtet werden. Die Bewerbung ungesunder Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, soll jedoch genau geprüft und fachlich beurteilt werden.

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