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Westösterreicher sind romantischer als Wiener
Liebe als Beziehungsgrund ist im Bundesländer-Vergleich bei den Vorarlbergern, Tirolern, Salzburgern und Steirern am stärksten ausgeprägt, wie eine neue Studie von Parship zeigt.
Nur etwas mehr als die Hälfte der Österreicher (55 Prozent) geht eine Beziehung aus Liebe ein. Mit zunehmendem Alter nimmt dieser Wert weiter ab, Faktoren wie Familie und Kinder sowie gemeinsame Interessen gewinnen an Bedeutung. Auch für das Aufrechterhalten einer Beziehung stehen Liebe und Intimität nicht an erster Stelle.
Für die restlichen 45 Prozent stehen etwa der Wunsch nach Familie (11 %), gemeinsame Interessen (9 %) oder Einsamkeit und der Wunsch nach Nähe (7 %) im Vordergrund – der soziale Status des Partners dagegen ist meist unwichtig (2 %). Auch bei der Frage, was dazu beiträgt, damit eine Partnerschaft lange hält, zählen nicht nur Liebe und Intimität (61 %), sondern vor allem sich gegenseitig Halt zu geben (74 %).
Caroline Erb, Psychologin bei Parship.at: „Natürlich ist der Zustand der Verliebtheit ein wesentlicher Faktor für den Beziehungsstart. Ist der erste Rausch der Gefühle weniger geworden, stellt sich die Frage, ob man tatsächlich einen gemeinsamen Lebensweg bestreiten möchte. Themen wie Familie, gemeinsame Interessen sowie gegenseitige Unterstützung rücken allmählich in den Vordergrund.“
Romantikregion Westösterreich
Im Bundesländervergleich fällt auf, dass die Liebe als Beziehungsgrund bei den Vorarlbergern, Tirolern, Salzburgern und Steirern am stärksten ausgeprägt ist (jeweils 59 %). Überdurchschnittliche Bedeutung hat in den vier Bundesländern auch der Wunsch nach Familie und Kindern.
Salzburgern ist Aussehen "wurscht"
Besonders interessant: Salzburger geben an, dass das Aussehen des neuen Partners absolut keine Rolle spiele. Und auch die Kärntner überraschen: Im Bundesländervergleich sind sie ihre letzte Partnerschaft wesentlich öfter „aus Langeweile in der alten Beziehung“ eingegangen.
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Erfolgsrezept für die langfristige Beziehung
Damit eine Partnerschaft langfristig hält, braucht es laut Studie vor allem gegenseitigen Halt und Unterstützung, Liebe und Intimität sowie gemeinsame Aktivitäten. Während das Bedürfnis nach gegenseitigem Halt bleibt, verlieren Liebe und Intimität im Alter an Relevanz: zwischen 18 und 29 Jahren sind es 74 Prozent, die "Liebe, Intimität und Sexualität" als entscheidenden Faktor für den Fortbestand einer Partnerschaft werten, in der Altersgruppe 50 bis 69 Jahre nur noch 51 Prozent. „Aufgrund der gewonnenen Lebenserfahrung verschieben sich die Erwartungen an eine Partnerschaft. Für die die ältere Generation ist der Wunsch nach Nähe und Familie von besonderer Bedeutung. Die Sehnsucht nach Schmetterlinge im Bauch nimmt im Alter eher ab“, so Caroline Erb.
Auch hier gibt es wieder deutliche Unterschiede in den Bundesländern: Gegenseitiger Halt und Unterstützung ist den Kärntnern besonders wichtig, Oberösterreicher setzen auf Liebe und Intimität, gemeinsame Aktivitäten sind in der Steiermark ganz vorn dabei, ähnliche Ziele im Leben in Wien und in der Romantikregion Vorarlberg und Tirol Familie und Kinder.
Beziehungskitt Stadt-Land: Kinder vs. Lebensziele?
Interessante Ergebnisse liefert der Vergleich zwischen Stadt und Land, wenn es um die gemeinsamen Kinder geht. Für insgesamt 38 Prozent sind sie für das Aufrechterhalten einer Beziehung ein wichtiger Faktor. Umso mehr für die Bevölkerung im ländlichen Raum – hier gilt dies nämlich für 46 Prozent (Stadt 30%). Für Städter hingegen sind ähnliche Ziele im Leben deutlich wichtiger für eine langfristige Beziehung als die Bevölkerung am Land (48 % vs. 39 %).