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Wetten, du hast diese Geräusche schon gehört?

Heute Redaktion
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Piepen, klicken, kratzen – Töne sind das akustische Aushängeschild von Geräteherstellern. 20 Minuten hat den Ort besucht, an dem solche Geräusche entstehen.

"Düdü-Düdüdü", "Wooosh" oder "Dinnng" – kaum ist das Flugzeug gelandet, ertönt in der Kabine eine Symphonie von Geräuschen, wenn Passagiere ihre Handys wieder einschalten. Darunter sind Töne, die – je nach Ansicht – kultig oder nervtötend sind, wie etwa das Pfeifgeräusch älterer Samsung-Handys, wenn ein SMS ankommt.

Myoung Woo Nam arbeitet im Mobile Sound Lab. Er und zehn andere Mitarbeiter erschaffen in ihrem Studio in Seoul alle Geräusche für den Hersteller Samsung: Dort kreiert er Töne für Klimaanlagen, Waschmaschinen, medizinische Geräte und auch für Smartphones. "Der Sound ist die Stimme eines Geräts. Er hat eine wichtige Rolle und kann sogar die Emotionen der Nutzer beeinflussen", sagt er.

Sound als Sprache

So komplex wie bei unserer Sprache sei die "Grammatik" bei Gerätesounds jedoch nicht. Es sei aber durchaus möglich, simple Botschaften akustisch zu vermitteln. So unterscheidet sich etwa ein Klingelton, der eher freundlich klingt deutlich von einem Warnsignal. "Uns geht es darum, Geräusche zu entwickeln, die jeder versteht", erklärt Myoung Woo Nam.

Ein Geräusch, auf das er besonders stolz ist, ist der sogenannte Touch-Sound bei neuen Samsung-Handys. Der Ton erklingt, wenn man Apps öffnet oder durch die Einstellungen navigiert. "Es geht darum, irgendwo reinzukommen. Darum haben wir ein Klopfen als Ton gewählt." Dies sei eine Metapher, um sich zu etwas Zutritt zu verschaffen.

Erfolg mit Türrahmen

Hunderte Versionen des Klopfsounds hat Myoung Woo Nam aufgenommen. Er habe mit verschiedenen Oberflächen experimentiert. Am besten gefiel ihm dann das Pochen des Fingerknöchels an einem Türrahmen. Daraus entstand dann der Touch-Sound.

Ein weiteres Beispiel sei Samsung Pay. Das Geräusch, das man da hört sind Kreditkarten, die aneinander kratzen, wenn man sie aus dem Portemonnaie zieht. Am Feinschliff solcher Töne werde teils mehrere Monate gearbeitet, erklärt er. Aufgenommen wird in einem sogenannten Foley-Studio, benannt nach dem berühmten Geräuschemacher Jack Foley der Universal Studios in den USA.

Obwohl viel Arbeit im Geräuschrepertoire von Handys und anderen Geräten steckt, nutzen viele Leute ihr Smartphone lautlos. Was meint der Sounddesigner dazu? "Das stört mich gar nicht. Natürlich darf jeder selbst entscheiden, ob er die Geräusche abstellt oder auf laut lässt."

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    Andreas Tischler / Vienna Press

    (tob)