Gesundheit

Wetterchaos – Mann versäumt seine Herztransplantation

Acht Stunden hat er Zeit, um von Alaska nach Seattle zu fliegen. Als sein Flug aufgrund des Wetters ausfällt, geht das Spenderherz an jemand anderen. 

Sabine Primes
Patrick Holland wartet weiter auf ein passendes Spenderherz.
Patrick Holland wartet weiter auf ein passendes Spenderherz.
Youtube/CNN

Patrick Holland war erst seit ein paar Wochen auf der Transplantationsliste für ein neues Herz, als er letzten Donnerstag einen Anruf vom Medical Center der University of Washington in Seattle erhält, dass ein passender Spender für ihn gefunden worden sei. Der 56-jährige Mann aus Alaska, der an kongestiver Herzschwäche leidet, sollte ein neues Herz bekommen.

"Es war eine erschreckende Nachricht zu hören, dass ich eine Transplantation bekommen würde, um ehrlich zu sein. Ich hatte Angst", sagt Holland am Donnerstag gegenüber "CNN This Morning". "Und dann war ich aufgeregt."

Zur kongestiven Kardiomyopathie zählen Herzmuskelerkrankungen, bei denen sich die Ventrikel (die zwei unteren Herzkammern) vergrößern, aber nicht genügend Blut in den Körper pumpen können. Dies führt zu einer Herzschwäche.

Nur acht Stunden Zeit

Der Mann hat nur acht Stunden Zeit, um für den Eingriff nach Seattle zu fliegen – also bucht er sofort einen Nachtflug und eilt zum Flughafen. Dort muss er erfahren, dass der Flug wegen des heftigen Sturms, der letzte Woche den Großteil der USA heimsuchte, gestrichen wurde. Holland erklärt dem Flughafenpersonal seine Situation und wird auf den nächsten Flug gebucht. Dieser Flug muss jedoch nach der Hälfte umgeleitet werden, weil die Landebahnen in Seattle durch Eis blockiert sind. Etwas, das Holland erst nach der Landung bemerkt.

"Ich geriet in Panik", sagt Holland, "denn je länger es wartet, desto länger zersetzt sich das Gewebe des Spenderherzens." Kurz darauf bekommt er den Anruf, dass das Krankenhaus das Herz an jemand anderen weitergeben würde. Holland versucht, die Dinge positiv zu sehen, und sei froh, dass einem anderen Menschen an diesem Wochenende das Leben gerettet werden konnte.

Auf Facebook dokumentiert Holland sein Leben rund um die Transplantation:

Mit seinen sieben Kindern wieder mithalten können

Auf der Transplantationsliste zu stehen, gibt dem Mann die Chance, ein neues Organ zu bekommen. Seit einem "massiven Herzinfarkt" im Alter von 29 Jahren, hat er eine Reihe von herzbedingten Komplikationen. Der 56-Jährige hofft, mithilfe der OP wieder mit seinen sieben Kindern, die zwischen 3 und 36 Jahre alt sind, und mit seiner Frau, Schritt halten zu können.

Er möchte eine vorübergehende Unterkunft in Seattle finden, um nicht eine weitere Chance auf ein neues Herz zu verpassen. "Wir wollen auf den zweiten Anruf besser vorbereitet sein", heißt es in einem Beitrag auf einer Facebook-Seite. "Der erste Anruf kam in zweieinhalb Wochen. Der nächste könnte jederzeit kommen, oder er könnte Wochen oder Monate entfernt sein."

Das Warten auf ein geeignetes Spenderorgan

Das Warten auf eine Organtransplantation ist nicht so einfach wie "eine Nummer ziehen und warten, bis man an der Reihe ist", erklärt das United Network for Organ Sharing (UNOS), das Äquivalent zur europäischen Eurotransplant. 
"Die Warteliste ist eher ein riesiger Pool von Patienten", heißt es auf der Website. "Wenn ein verstorbener Organspender identifiziert wird, erstellt das Computersystem von UNOS eine Rangliste von Transplantationskandidaten, die für jedes Organ in Frage kommen. UNOS bringt Menschen, die auf eine lebensrettende Transplantation warten, mit kompatiblen Spenderorganen zusammen." Organe benötigen spezielle Konservierungsmethoden, um lebensfähig zu bleiben. Für Herz und Lunge kann die maximale Organkonservierungszeit etwa vier bis sechs Stunden betragen, während die Nieren zwischen 24 und 36 Stunden liegen können, so die Organisation.

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