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Whatsapp-Chats sind nicht so sicher, wie du denkst

Via Suchmaschine kann man Hunderttausenden Whatsapp-Chats beitreten und diese mitlesen. Das sei problematisch, warnen Experten.

Heute Redaktion
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Wer einen Einladungslink zu einer Whatsapp-Gruppe kennt, kann dieser beitreten, mitlesen und sehen, wer noch dabei ist. Das ist praktisch, wenn man etwa Verwandte zum Familien-Chat oder Freunde für die Planung der anstehenden Ferien einladen will.

Dass bei diesen privaten Chats Fremde mitlesen könnten, ist ein Problem. So ist einem Twitter-Nutzer aufgefallen, dass die Links für die Gruppeneinladungen von Googles Suchmaschine erfasst werden.

Halbe Million Resultate

"Deine Whatsapp-Gruppen sind vielleicht nicht so sicher, wie du denkst", schreibt Jordan Wildon, Journalist beim Radiosender Deutschen Welle

. Mit einer bestimmten Suchanfrage lassen sich nämlich rund eine halbe Million Resultate finden.

So gibt es zahlreiche Links zu Gruppen, über die pornografische Inhalte geteilt werden. Auch findet sich eine Reihe von Gruppen mit heiklem Inhalt. Vice.com fand bei ihrer Recherche eine private Gruppe einer Nichtregierungsorganisation. Die Telefonnummern der 48 Mitglieder konnten dabei eingesehen werden.

So landen die Links bei Google

Wie aber landen diese Links auf Internetsuchmaschinen? Darauf gibt es eine einfach Antwort. "Suchmaschinen listen Seiten aus dem offenen Web auf. Genau das passiert hier. Es ist nicht anders als in jedem anderen Fall, in dem eine Website das öffentliche Auflisten von URLs erlaubt", erklärt Danny Sullivan von Google via Twitter. Die Links wurden also öffentlich geteilt.

Auch Whatsapp hat sich zum Fall geäußerst: "Gruppen-Admins können jeden Whatsapp-Nutzer einladen, der Gruppe beizutreten, indem sie einen von ihnen generierten Link freigeben. Wie alle Inhalte, die in durchsuchbaren, öffentlichen Kanälen freigegeben werden, können auch die im Internet veröffentlichten Links von anderen gefunden werden", erklärt ein Whatsapp-Sprecher bei "Vice.com". Die Einladungslinks für privat gedachte Gruppen solle man darum niemals öffentlich teilen.

Unsichtbar gemacht

Dass die Links von Suchmaschinen erfasst werden, ist offenbar schon länger der Fall. Ein Programmierer legte den Verantwortlichen schon im Jahr 2016 die Problematik dar. Jetzt kommt allerdings Bewegung in die Sache. Google liefert zurzeit keine entsprechenden Ergebnisse mehr zurück.