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WhatsApp gibt Druck nach und verschiebt AGB-Änderung

Der Massen-Exodus in Richtung Konkurrenz zeigt Wirkung: Statt bis 8. Februar bleibt den Nutzern nun bis Mai Zeit, den neuen Regelungen zuzustimmen.

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WhatsApp zählte im Februar 2020 weltweit mehr als zwei Milliarden Nutzer.
WhatsApp zählte im Februar 2020 weltweit mehr als zwei Milliarden Nutzer.
PA / picturedesk.com

Die geänderten Nutzungsbedingungen von WhatsApp haben Millionen User zur Konkurrenz getrieben – die auf Privatsphäre getrimmten Apps Telegram, Signal und Threema erleben einen regelrechten Boom. Viele Nutzer befürchten, dass durch die Änderung der Nutzungsbestimmungen – dieser muss man zustimmen, oder wird gesperrt – WhatsApp private Daten an seinen Mutterkonzern Facebook weitergeben könnte.

Anfänglich reagierte WhatsApp auf die Gerüchte nur mit dem Versuch einer kurzen Klarstellung – "Heute" berichtete. Doch offenbar wurde der internationale Druck zu groß, die Betreiber steigen deshalb jetzt gehörig auf die Bremse!

Die geplante Änderung der Nutzungsbedingungen wird um drei Monate verschoben, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Nutzer hätten nun bis zum 15. Mai Zeit, den neuen Regelungen zuzustimmen.

Das Statement von WhatsApp im Wortlaut:

"Wir haben von zahlreichen Leuten gehört, dass unsere letzten Aktualisierungen viel Verwirrung hervorgerufen haben. Eine Menge Fehlinformationen befinden sich in Umlauf, die Bedenken verursachen. Wir möchten dazu beitragen, dass jeder unsere Prinzipien und die Fakten verstehen kann.

WhatsApp ist aus einer einfachen Idee entstanden: Was du mit deinen Freunden und deiner Familie teilst, bleibt privat zwischen euch. Das bedeutet, dass wir deine persönlichen Chats immer mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützen werden, was heißt, dass weder WhatsApp noch Facebook diese privaten Nachrichten lesen können. Aus demselben Grund bewahren wir keine Protokolle dazu auf, mit wem jeder Nachrichten austauscht oder wen er anruft. Außerdem können wir deinen geteilten Standort nicht sehen und teilen deine Kontakte auch nicht mit Facebook.

Mit diesen Aktualisierungen wird nichts daran geändert. Stattdessen enthalten diese Aktualisierungen neue Optionen, über die Personen mithilfe von WhatsApp Nachrichten an Unternehmen senden können. Die Änderungen erhöhen die Transparenz dazu, wie wir Daten erfassen und verwenden. Obwohl heute noch nicht viele über WhatsApp bei Unternehmen einkaufen, glauben wir daran, dass sich in Zukunft immer mehr dazu entschließen werden. Daher ist es wichtig, über diese Services zu informieren. Diese Aktualisierungen geben uns keinerlei zusätzliche Berechtigungen, Daten mit Facebook zu teilen.

Wir haben nun beschlossen, das Datum, an dem Benutzer gebeten werden, die Nutzungsbedingungen zu lesen und zu akzeptieren, weiter nach hinten zu verschieben. Kein Account wird am 8. Februar gesperrt oder gelöscht. Wir werden auch noch viel mehr unternehmen, um die Fehlinformationen rund um das Thema, wie Datenschutz und Sicherheit bei WhatsApp funktionieren, aufzuklären. Wir werden dann unsere Benutzer nach und nach bitten, die Richtlinie nach eigener Zeitvorgabe zu lesen, bevor die neuen Optionen für die Kommunikation mit Unternehmen am 15. Mai verfügbar werden.

WhatsApp hat dabei geholfen, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Menschen auf der ganzen Welt einzuführen, und wir verteidigen diese Sicherheitstechnologie mit voller Hingabe – jetzt und auch in Zukunft. Wir möchten allen danken, die sich an uns gewendet haben, und auch den vielen Menschen, die dabei geholfen haben, Fakten zu verbreiten und Gerüchte zu stoppen. Wir werden weiterhin unsere ganze Kraft darin investieren, WhatsApp zur besten Option zu machen, vertraulich und privat zu kommunizieren."

    WhatsApp hat große Änderungen angekündigt, was die Messaging-App angeht.
    WhatsApp hat große Änderungen angekündigt, was die Messaging-App angeht.
    Getty Images
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