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WhatsApp-Kettenbrief von "Momo" ängstigt Kinder

Ein Kettenbrief sorgt für Unruhe: "Momo" droht Kindern per WhatsApp und ruft zum Weiterleiten auf.

Heute Redaktion
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Nutzer auf WhatsApp erhalten häufig Kettenbriefe, die durch Inhalt und Ansprache persönlich wirken. Manchmal sind es relativ harmlose Nachrichten, die nur zum Weiterleiten eines Textes auffordern. Andere verleiten den Empfänger durch Gewinnspiele oder Virenwarnungen dazu, schädliche Links anzuklicken.

Oft können Kettenbriefe gruselige Geschichten beinhalten und sollen an Freunde und Bekannte weitergeschickt werden, um beispielsweise ein Unglück zu verhindern. "Auf junge und unerfahrene Nutzer wirken solche Nachrichten eventuell verstörend oder bedrohlich. Besonders Kettenbriefe wie der von ‚Momo' können Kindern Angst machen", sagt Iren Schulz, Mediencoach der deutschen Initiative "Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht".

Kinder werden mit dem Tod bedroht

Seit einigen Wochen werden Nutzer über WhatsApp von der fiktiven Figur "Momo" aufgefordert, eine Nachricht weiterzuleiten – sonst würde "Momo" sie nachts aufsuchen – "Heute" berichtete. Andere Botschaften drohen indirekt sogar mit dem Tod.

Insbesondere Kinder und Jugendliche reagieren verunsichert. "Das Gruselfoto des vermeintlichen Absenders in Kombination mit dem Text ängstigt junge Menschen auch deshalb, weil die Kommunikation mit dem Smartphone zum Beispiel über WhatsApp eine Nähe und Unmittelbarkeit zwischen Sender und Empfänger erzeugt", erläutert Schulz.

Das können Sie tun

Die Medienpädagogin rät dazu, solche und andere Kettenbriefe einfach zu löschen. Eltern können ihren Kindern bei Nachrichten von "Momo" und anderen unheimlichen Botschaften die Angst nehmen. "Der beste Weg ist Aufklären: Kettenbriefe werden bewusst verbreitet, um andere zu erschrecken. Es passiert nichts, wenn Kinder die Nachricht nicht weiterleiten und sie stattdessen löschen." Durch das Nicht-Weiterleiten wird das Kind sogar zum Helfer: "Durchbricht es die Kette, schützt es seine Freunde vor unangenehmen Erfahrungen", so Schulz.

Lesen Sie hier, wer oder was hinter "Momo" steckt und woher die Horror-Gestalt kommt >>>

Das Digital-Telegramm 2018

(red)