Gesundheit

WHO benennt Affenpocken um – das ist der neue Name

Statt "monkeypox" heißt die Viruserkrankung nun "Mpox". Die WHO möchte so die Diskriminierung von Ländern oder Tieren verhindern.

Sabine Primes
Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch den direkten Hautkontakt mit den typischen Haut- bzw. Schleimhautveränderungen, den sog. Pockenläsionen. In den Pockenläsionen befinden sich besonders hohe Viruskonzentrationen.
Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch den direkten Hautkontakt mit den typischen Haut- bzw. Schleimhautveränderungen, den sog. Pockenläsionen. In den Pockenläsionen befinden sich besonders hohe Viruskonzentrationen.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Namen für die Krankheit Affenpocken geändert: Sie wird ab sofort als Mpox bezeichnet. Ein Jahr würden beide Namen noch nebeneinander stehen, bevor nur noch Mpox statt "monkeypox" (engl. für "Affenpocken") verwendet werde. Der neue Name sei gewählt worden, weil er in anderen Sprachen auch gut aussprechbar sei und verwendet werden könne.

Auch Umbenennung des Virus geplant

Für das Virus selbst soll ebenfalls ein neuer Name gefunden werden. Dafür ist ein unabhängiger Expertenrat (ICTV) zuständig, der allerdings noch keine Entscheidung getroffen hat. Schon im August waren für die beiden Virusuntergruppen, die nach afrikanischen Regionen benannt waren, die Bezeichnungen Untergruppe I und Untergruppe II eingeführt worden.

Hinweise auf Länder, Regionen oder Tiere vermeiden

Die Affenpocken wurden zunächst so bezeichnet, weil sie 1958 erstmals an Affen entdeckt wurden. Allerdings haben die Ausbrüche in diesem Jahr nichts mit den Tieren zu tun. Vielmehr stecken sich Menschen bei engem körperlichen Kontakt mit anderen Menschen an. Dennoch wurden in diesem Jahr etwa in Brasilien Affen angegriffen, weil Menschen sie für die Ausbrüche verantwortlich gemacht haben.

Generell sollen nach den Vorgaben der WHO bei Namen für Krankheiten Hinweise auf bestimmte Länder, Regionen oder Tiere vermieden werden. Zudem soll der Name leicht aussprechbar sein. Bei der Krankheit handelt es sich um eine deutlich weniger gefährliche Variante der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Zu den typischen Symptomen gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und windpockenähnliche Pusteln. Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch den direkten Kontakt mit den typischen Hautveränderungen, den so genannten Pockenläsionen. In den Pockenläsionen befinden sich besonders hohe Viruskonzentrationen. Sowohl Bläscheninhalt als auch Schorf sind infektiös. Der einzige speziell gegen Affenpocken zugelassene Impfstoff hat bisher eine gute Wirksamkeit verzeichnet.

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