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Affenpocken – homosexuelle Männer sollen auf Sex verzic

98 Prozent der Affenpocken-Fälle seien bei Männern aufgetreten, die Sex mit anderen Männern haben, sagt die WHO. Nun wird zum Sex-Verzicht aufgerufen.

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Die Omikron-Variante versetzt die ganze Welt unter Schock. Jetzt meldet sich die WHO zu Wort.
Die Omikron-Variante versetzt die ganze Welt unter Schock. Jetzt meldet sich die WHO zu Wort.
FABRICE COFFRINI / AFP / picturedesk.com

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation hat der von Affenpocken besonders gefährdeten männlichen Gruppe empfohlen, weniger Sex mit wechselnden Partnern zu haben. Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte am Mittwoch, 98 Prozent der seit Mai entdeckten Affenpocken-Fälle seien bei homosexuellen, bisexuellen und anderen Männern aufgetreten, die Sex mit Männern gehabt hätten.

WHO empfiehlt "Reduzierung der Zahl der Sexpartner"

Gefährdete Personen dieser Gruppen sollten Schutzmaßnahmen ergreifen, sagte der WHO-Chef und erklärte: "Das bedeutet, sichere Entscheidungen für sich selbst und andere zu treffen, für Männer, die Sex mit Männern haben. Das schließt, für den Moment, die Reduzierung der Zahl der Sexpartner ein."

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    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Infizierte Personen sollten sich isolieren und Zusammenkünfte vermeiden, bei denen es engen körperlichen Kontakt gebe, sagte Tedros. Von neuen Sexpartnern solle man sich Kontaktdaten für den Fall geben lassen, dass man sie später einmal brauche.

    Die WHO hatte am Wochenende den Ausbruch der Affenpocken zu einer globalen Notlage erklärt. Bis Mittwoch wurden 19.000 Fälle in mehr als 75 Ländern registriert; Todesfälle wurden bislang nur aus Afrika gemeldet.

    Affenpocken werden "klar durch Sex übertragen"

    Die WHO hat betont, dass das Affenpockenvirus jeden infizieren könne, der engen Kontakt mit einer erkrankten Person, kontaminierter Kleidung oder Bettwäsche habe. Die für Affenpocken zuständige leitende WHO-Expertin Rosamund Lewis sagte, man wisse auch sehr genau, dass die Hauptübertragungswege "direkter Kontakt, enger Kontakt, Haut-zu-Haut-Kontakt, vielleicht sogar Kontakt von Gesicht zu Gesicht, Kontakt mit Tröpfchen oder Viren, die im Mund sein könnten", seien.

    Ein WHO-Berater für HIV, Hepatitis und sexuell übertragene Krankheiten, Andy Seale, sagte, der derzeitige Ausbruch werde nach Feststellung von Fachleuten "klar durch Sex übertragen". Aber es sei noch nicht entschieden, ob Affenpocken eine sexuell übertragene Krankheit seien.