Coronavirus

WHO sicher, dass Corona-Krise verhinderbar war

Die Weltgesundheitsbehörde WHO ist sich sicher, dass die weltweite Corona-Pandemie verhindert hätte werden können.

Jochen Dobnik
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Weltweit dürfte die Zahl der Corona-Toten laut ihren Berechnungen doppelt so hoch sein als die offiziellen Angaben.
Weltweit dürfte die Zahl der Corona-Toten laut ihren Berechnungen doppelt so hoch sein als die offiziellen Angaben.
Getty Images

Es gab Warnung nach Warnung nach Warnung. Ein "toxischer Cocktail" aus Zögern, fehlender Vorbereitung und schlechter Reaktion sei für das dramatische Ausmaß der weltweiten Corona-Pandemie mit mindestens 3,33 Millionen Toten verantwortlich, so der Bericht eines von der Weltgesundheitsbehörde WHO eingesetzten Expertengremiums.

"Februar 2020 war ein verlorener Monat"

"Die Kombination aus schlechten strategischen Entscheidungen, mangelnder Bereitschaft, Ungleichheiten zu beseitigen, und einem unkoordinierten System, führte zu einem toxischen Cocktail, der es der Pandemie ermöglichte, sich in eine katastrophale menschliche Krise zu verwandeln", heißt es im Bericht des 13-köpfigen Gremiums für Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien (IPPPR). Warnsignale hätten sofort beachtet werden und die WHO früher Alarm schlagen müssen.

"Wir denken, die Welt sollte erkennen, dass eine Pandemiebedrohung eine ebenso große Bedrohung ist wie eine nukleare Bedrohung."

Für das Gremium ist es offensichtlich, dass der Februar 2020 ein verlorener Monat gewesen sei. "In Ermangelung einer Gewissheit darüber, wie schwerwiegend die Folgen dieses neuen Krankheitserregers sein würden, schien das Abwarten eine weniger kostspielige und weniger konsequente Entscheidung gewesen zu sein als konzertierte Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit."

Um es in Zukunft besser zu machen, schlägt das Gremium eine Änderung des Großhandels und eine umfassende Überarbeitung des Systems zur Vorbereitung auf Pandemien vor, einschließlich der Schaffung eines neuen globalen Gesundheitsrates. "Pandemien stellen eine potenzielle existenzielle Bedrohung für die Menschheit dar und müssen auf die höchste Ebene gehoben werden", so die Autoren, die alle Länder aufrufen, ihre Pandemiepläne zu aktualisieren.

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