Schon wieder erschüttert eine Affäre Oberösterreichs zweitgrößte Stadt: Bei einer Sommerfeier soll ein Bediensteter als Adolf Hitler aufgetreten sein. Ein Foto des Vorfalls liegt "Heute" vor. Laut der Welser Initiative gegen Faschismus (Antifa) sei das Bild schon monatelang in der Behörde kursiert.
"Ein öffentlich Bediensteter im fortgeschrittenen Alter müsste auch nach ein paar Bier noch wissen, dass es widerlich ist, als Menschheitsverbrecher aufzutreten", so Antifa-Vorsitzender Werner Retzl. Auf dem Foto sei zu erkennen, dass sich nicht nur der Mann darüber amüsiert habe.
„Ein öffentlich Bediensteter im fortgeschrittenen Alter müsste auch nach ein paar Bier noch wissen, dass es widerlich ist, als Menschheitsverbrecher aufzutreten.“Werner RetzlVorsitzender der Antifa Wels
Zu sehen ist nämlich auch, wie ein anderer "ihm noch den Scheitel zurechtgezupft". Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) und dem Magistratsdirektor Peter Franzmayr soll der Vorfall schon längst bekannt sein. Es sei aber laut Antifa nichts unternommen worden.
Die Organisation macht außerdem auf einen ähnlichen Fall aufmerksam und verweist auf einen "Heute"-Bericht: Ein Video zeigte einen hohen Magistratsbeamten, der Burschenschafter ist, mit ausgestrecktem rechten Arm.
Der Clip soll bei einer Hochzeit Ende Juni entstanden sein. Damals habe der Mann auch zu Gigi D'Agostinos "L'Amour Toujours" den Text "Ausländer raus" gesungen und kurz danach den Hitlergruß gezeigt, so der Vorwurf.
Es hagelt jetzt erneut heftige Kritik am Welser Bürgermeister: "Mittlerweile ist Rabl der König der Einzelfälle. Aber einmal im Jahr spielt er vor dem Jüdischen Mahnmal Holocaust-Gedenken. Mehr Heuchelei geht kaum", schließt der Antifa-Vorsitzende.