Mit seiner frischen Kohlensäure und dem hopfenartigen Duft ist ein kaltes Bier ein Lieblingsgetränk der Österreicher. Doch mit dem Klimawandel kann sich auch das Geschmacksprofil eines der beliebtesten Getränke der Welt verändern.
Sein feiner Geschmack rufe ein "vertrautes Gefühl" hervor. "Es ist nicht nur bitter, es ist nicht nur süß, es lädt Sie fast zu einem weiteren Schluck ein", sagt Mirek Trnka, Forscher am Global Change Research Institute Academy of Sciences der Tschechischen Republik.
Der Geschmack von Bier entsteht durch eine "komplexe Sympgonie chemischer Verbindungen" aus drei Zutaten: Hopfen, Hefe und Gerstenmalz. Doch nun bedroht der Klimawandel die Produktion von zwei dieser Zutaten – Gerste und Hopfen.
Trnka und seine Kollegen sagen, dass der Anbau der traditionellen Pflanzen, auf die sich Brauer bei der Herstellung von Bier verlassen – der sogenannte Edelhopfen – "schwieriger" werden wird.
Trnkas Forschung zeigt, dass die Produktion von Edelhopfen in einigen der größten Hopfenanbaugebiete Europas seit den 1970er-Jahren um 20 Prozent zurückgegangen ist. Doch es ist der Edelhopfen, der dem Bier seinen charakteristischen bitteren Geschmack verleiht. Verantwortlich dafür sind die Alphasäuren im Hopfen.
Trnkas Studie kommt zu dem Schluss, dass der Alphasäuregehalt bis 2050 um ein Drittel (genau 31 Prozent) sinken wird. Alphasäuren sind jedoch für die Bitterkeit des Bieres verantwortlich. Wenn der Alphasäuregehalt im Hopfen sinkt, wird das Bier also weniger bitter.
Dies kann zu einem weicheren, weniger herbem Geschmack führen, was für einige Bierstile vorteilhaft sein kann. Für Biere, die eine kräftige Bitterkeit erfordern, ist dies freilich weniger ideal. Steht das Bier also vor einer existenziellen Krise?
Um den künftigen Klima-Herausforderungen zu begegnen, setzen Landwirte auf nachhaltige Anbaumethoden, verbesserte Bewässerungssysteme und die Züchtung hitzeverträglicher Hopfensorten.