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Wie erkenne ich, ob ich mit dem Virus infiziert bin?

Trockener Husten und Fieber: Wer verdächtige Symptome hat, soll sich selbst isolieren. Das musst du zum neuartigen Coronavirus Sars-CoV2 wissen.

Heute Redaktion
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Wie merke ich, ob ich infiziert bin?

Nicht alle Menschen, die das Coronavirus in sich tragen, haben Krankheitssymptome oder fühlen sich krank. Fieber, Husten, Atembeschwerden: Das alles können aber Anzeichen sein, dass man sich infiziert hat.

Das Problem ist: Die Symptome gleichen jenen einer Erkältung oder Grippe. Für die meisten Menschen verläuft die Krankheit mild. Jedoch können vor allem ältere Personen ab 65 Jahren oder Personen mit einer Vorerkrankung schwer erkranken.

In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, ein schweres akutes Atemwegssyndrom, Nierenversagen und sogar den Tod verursachen.

Ich habe Fieber und Husten, was soll ich tun?

Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Ansteckung und Beginn von Krankheitssymptomen) beträgt bis zu 14 Tage. Bei Krankheitssymptomen sollst du unbedingt zu Hause bleiben, damit du niemanden anstecken kannst, erklärt das Uniklinikum Salzburg auf seiner Website. Melde dich dann telefonisch (!) bei deinem Hausarzt oder bei der Corona-Hotline 1450.

Fieber heißt, die Temperatur ist höher als 38 Grad Celsius. Das Fieber kann von Müdigkeit und Muskelschmerzen begleitet sein. Der Husten kann sich trocken anfühlen und mit Schmerzen im Hals einhergehen. Meistens hat man bei einer Infektion mit dem neuen Coronavirus sowohl Fieber als auch Husten, informiert das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Zur Verhütung der Weiterverbreitung von COVID-19 kann laut Sozialministerium für kranke, krankheitsverdächtige oder ansteckungsverdächtige Personen Heimquarantäne angeordnet werden. Die Entscheidung trifft die Bezirksverwaltungsbehörde. Üblicherweise dauert eine häusliche Quarantäne mindestens so lange an, bis zwei negative Befunde im Abstand von 24 Stunden vorliegen.

Was bedeutet Quarantäne für mich?

Quarantäne bedeutet, dass Personen, bei denen ein positives Testergebnis vorliegt, oder die Kontakt zu einer infizierten Person hatten, durch einen Bescheid des Amtsarztes (Gesundheitsbehörde) für 14 Tage isoliert werden. Bei schweren Fällen kann das ein Krankenhaus sein, bei milden Symptomen können diese Personen eine "Heimquarantäne" auch zu Hause verbringen. Personen in Heimquarantäne sollen zwei Mal täglich Fiebermessen.

Wichtig: Personen in Quarantäne dürfen die Wohnung nicht verlassen und keine privaten Besuche erhalten. Ziel der Isolierung ist es, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Auch wird das Gesundheitssystem nicht mit Patienten belastet, die nur leichte Symptome zeigen.

Was, wenn sich die Symptome verschlimmern?

Rufe deinen Arzt oder deine Ärztin an. Er oder sie entscheidet dann, ob eine medizinische Abklärung durchgeführt werden muss. Dies wird auch Personen empfohlen, die ein höheres Risiko haben, schwer zu erkranken. Dazu zählen Personen ab 65 Jahren sowie Personen mit Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und anderen Vorerkrankungen.

Wie wird eine Infektion festgestellt?

Eine Erkrankung am Coronavirus kann mit Sicherheit nur durch eine Laboranalyse bestätigt werden. Dafür wird ein Abstrich aus Nase und Rachen genommen. Betroffene mit milden Symptomen werden in der Regel nicht mehr getestet, um Labors zu entlasten. Getestet werden gefährdete Personen mit Krankheitssymptomen.

Wie wird das Virus übertragen?

Das Coronavirus wird hauptsächlich bei engem und längerem Kontakt übertragen: Wenn man zu einer erkrankten Person länger als 15 Minuten bei einem Meter Abstand hält. Das Virus allein ist nicht mobil.

"Es kann nirgendwo hin, außer es wird von Schleim- oder Speicheltröpfchen mitgenommen", erklärt Kin-on Kwok, Professor an der chinesischen Universität Hongkong, in der "New York Times". Die mit dem Virus versetzten Tröpfchen können dann über die Nase, den Mund oder die Augen in den Körper – nicht aber durch die Haut – eindringen. Wie viel es braucht, um eine Person zu infizieren, ist unklar.

Wichtig: Neben dem Speichel könnten auch Ausscheidungen (Harn, Stuhl) und Körperflüssigkeiten (Blut, Rippenfellflüssigkeit, Gelenkspunktate, usw.) infektiös sein.

Was bedeuten 2019-nCoV, Sars-CoV-2 und Covid-19?

Der offizielle Name des neuen Coronavirus lautet Sars-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2). Diese Bezeichnung wurde am 11. Februar 2020 beschlossen. Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO das Virus als 2019-nCoV bezeichnet. Gleichzeitig teilte die WHO mit, dass die durch das neue Coronavirus ausgelöste Krankheit offiziell Covid-19 (Corona Virus Disease 2019) heißt. Damit verhält es sich bei der neuen Krankheit ähnlich wie bei HIV und Aids. Auch dort hat das Virus (HIV) einen anderen Namen als die Krankheit (Aids).

Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen?

Das AGES empfiehlt nach wie vor die selben Verhaltensregeln wie bei der saisonalen Grippe: Die wichtigste ist, sich regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen (siehe Video unten).

Auch soll man Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch (nicht mit den Händen) bedecken oder in die Armbeuge husten und niesen. Die Taschentücher müssen danach in einem geschlossenen Kübel entsorgt werden.

Vermeide den direkten Kontakt mit anderen Menschen. Dazu gehört auch das traditionelle Händeschütteln zur Begrüßung. Das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit rät zudem Abstand zu halten – mindestens zwei Meter.

Einfache Mundschutzmasken sind kein wirksamer Schutz gegen Viren oder Bakterien, die in der Luft übertragen werden. Aber sie können dazu beitragen, das Risiko der Weiterverbreitung des Virus durch "Spritzer" von Niesen oder Husten zu verringern.

Kann das Virus durch Handelswaren übertragen werden?

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Handelswaren ein Risiko darstellen, so die AGES. Wie lange genau das Virus auf Oberflächen haften bleibt, ist derzeit noch unklar. Wenn man in die Hand hustet oder niest und dann eine Türklinke anfasst oder sein Telefon anfasst und weiterreicht, kann das Virus theoretisch so übertragen werden. Es sei aber "aufgrund der geringen Umweltstabilität von Coronaviren" nach derzeitigem Wissensstand unwahrscheinlich, dass importiere Waren Quelle einer Infektion sein könnten.

Video: So wäscht man sich richtig die Hände

Stand der Informationen ist der 12. März 2020.

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