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Wie finanziert man sich jahrelanges Reisen?

Seit fast einem Jahr sind unsere Blogger im VW-Bus unterwegs. Hier beantworten sie die drei häufigsten Fragen, die ihnen bis jetzt gestellt wurden.

Heute Redaktion
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Hallo aus Nicaragua! Gerade haben wir uns mit einem Deutschen unterhalten, welcher mit dem Motorrad auf der Panamericana unterwegs ist. Kurz davor beantworteten wir noch eine Handvoll Fragen auf Instagram. Wir geben sehr gerne Auskunft und freuen uns, wenn wir anderen mit unserem bescheidenen Wissen und unseren Erfahrungen weiterhelfen können. Dies sind also die drei Fragen, die uns mit Abstand am meisten gestellt werden: von Medien, von Menschen in persona und von Leuten aus dem weiten Internet.

Wie viel kostet es, einen Camper in die USA zu verschiffen?

Die beliebteste Frage. Die Verschiffung hat inklusive allem, außer der Anfahrt nach Belgien, etwa 2500 Franken gekostet. Dabei muss man zwei Dinge sehen: Erstens haben wir an die US-Westküste (Seattle/Tacoma) verschifft, dabei ist der Van vier Wochen (doppelt so lang wie an die Ostküste) auf dem Meer unterwegs. Hätten wir an die Ostküste verschifft, wäre der Preis wohl um mindestens ein Drittel günstiger gewesen. Zweitens ist der Preis vom Volumen des Gefährts abhängig. Unser VW-Bus ist verhältnismäßig klein. Verschiffen hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt. Wir wissen nicht sehr viel über Autos und hätten darum nur ungern eines in den USA gekauft. Außerdem konnten wir so viel Zeug mitverschiffen, welches wir sonst vor Ort hätten kaufen müssen.

Streitet ihr viel?

Man kann es sich fast bildlich vorstellen: Einer putzt gerade seine Zähne, der andere macht sonst was, da tritt einer dem anderen auf die Füsse, wobei sich der andere den Kopf anschlägt, und gleichzeitig kippt der frisch gebrühte Tee beiden über die Schenkel, Schuldzuweisungen, Geschrei, was mache ich hier eigentlich!

Viele fragen sich, wie wir das aushalten, ständig auf so kleinem Raum zusammenzuleben. Was die meisten vergessen: Im Van zu leben heißt im Freien zu leben. Wir sind die allermeiste Zeit draußen, und dieser Raum ist riesig, größer als jede Villa! Wir stehen uns also nur selten auf den Füssen herum. Außerdem: Wer nicht gut miteinander kann, der kann das nicht in einem kleinen Raum, aber auch nicht in einem großen. Der Raum ist nicht das Problem, sondern die Leute.

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Wie finanziert ihr das?

Diese Frage wird uns von Menschen, die nicht auf Reisen sind (vor allem auf Instagram), am meisten gestellt. Wohl in der Hoffnung, dass wir ihnen das Geheimnis verraten, wie man ohne Aufwand für immer unterwegs sein kann. Es gibt kein Geheimnis. In der Tat ist es ganz schön langweilig: Wir haben gespart. Von diesem Ersparten können wir etwa eineinhalb Jahre lang leben. Wir rechnen mit einem Budget von ungefähr 2000 Franken Ausgaben pro Monat für beide inklusive allem. Dazu kommen größere Beträge wie Verschiffungen, Stipendienrückzahlungen, Ersatzgeräte (wenn der Laptop stirbt, zum Beispiel) und so weiter. Da wir aber schon jetzt wissen, dass wir wohl länger unterwegs sein werden, haben wir vor einigen Monaten wieder angefangen zu arbeiten. Gabriella ist Journalistin, und auch Sandro kommt aus der Medienwelt. Wir freelancen im Content-Bereich und schreiben Artikel für verschiedene Medien - direkt aus unserer VW-Bus-Redaktion.

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