Umweltverschmutzung und der Klimawandel könnten, besonders in jungen Jahren, erhebliche Lungenprobleme verursachen. Das zeigt eine vom Ludwig Boltzmann Institut für Lungengesundheit durchgeführte Langzeitstudie. Bei knapp acht Prozent der Heranwachsenden liege die Lungenfunktion unterhalb des Normalbereichs, so Studienleiterin Robab Breyer-Kohansal.
Seit 2012 läuft die sogenannte LEAD-Studie – der Name setzt sich aus jeweils einem Buchstaben der Worte "lung", "heart", "social" und "body" zusammen. Ein Ende sei noch nicht angedacht und bisher würde die Studie die Daten von rund 15.000 Personen aus Wien und Umgebung umfassen, heißt es.
"Nicht nur Kinder und Jugendliche, auch lungenkranke Menschen leiden mehr unter dem Klimawandel", ergänzt Monika Gappa, Präsidentin der "European Respiratory Society" (ERS). Weil die Lunge bis zum 25. Lebensjahr noch wachse, atmen Kinder mehr Luft und damit auch mehr Schadstoffe pro Kilogramm Körpergewicht ein. Asthma seien quasi die "Narben" einer geschwächten Lungenfunktion während der Kindheit. Eine verminderte Lungenfunktion könne nicht nur Asthma, "sondern auch tatsächlich eine Herzkreislauferkrankung, eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes" zur Folge haben.
Obwohl eine zehnjährige Messung mit 17 Monitorstellen eine Verminderung der Feinstaubbelastung in Wien gezeigt habe, bestünden weiterhin negative Effekte auf Atemorgane in allen Altersgruppen.
Im Rahmen der Kampagne "Healthy Lungs for Life" können Kinder und Erwachsene dieses Wochenende (11-18 Uhr) vor dem Wiener Riesenrad kostenlos ihre Lungenfunktionen testen und beraten lassen.