Huawei setzt beim Lauf an die Spitze der Smartphone-Hersteller nicht nur auf Spitzentechnik. Auch auf Softwareseite soll die Konkurrenz überholt werden.
In Finnland, wo Huawei "Heute" einen Einblick in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Unternehmens gab, ließ sich der chinesische Elektronikkonzern auch softwareseitig in die Karten blicken. Vor allem zwei Faktoren führt Huawei in dem Kampf am Smartphone-Markt, wenn es nicht um die Hardware geht. Mit dem Launch des neuen Huawei Maate 10 Pro rückt das hauseigen angepasste Android-Oberfläche EMUI 8.0 in den Mittelpunkt. Verstärkt wird der Software-Vorstoß mit dem geplanten Start eines eigenen App Stores im Jahr 2018 in Europa.
Was EMUI auszeichnet
Die aktuelle Oberfläche EMUI 8.0 basiert auf dem Betriebssystem Android 8.0 und soll die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz, wie sie das Mate 10 Pro und künftige Huawei-Geräte bieten, besser zur Geltung bringen. Hervorgehoben sollen auch KI-Apps werden, deren Entwicklung Huawei für Drittanbieter geöffnet hat. Apps, egal ob von Huawei oder von Drittanbietern, sollen die volle Stärke des Kirin-970-Chips ausreizen können.
Aber auch die Durchschnittsnutzer sollen Vorteile der EMUI-Oberfläche zu schätzen lernen. Dazu gehört etwa die KI-Unterstützung der Kamera, die (bisher 13) verschiedene Objekte erkennt und die Kameraeinstellungen von selbst optimal anpasst. Oder, dass das System Splitscreen-Darstelluing vorschlägt, wenn es passend erscheint. Zudem lässt sich die Oberfläche stärker anpassen, als die Konkurrenz von Apple und Samsung, etwa mit Appdrawer, "Safe" für sensible Dokumente oder einer eigenen Navigation. Das "Navigation Dock" kann in den Einstellungen aktiviert werden und löst die Standard-Android-Bedienung ab. Ein Steuerkreis am Display lässt den Nutzer intuitiver vor- und zurückblättern oder Apps anwählen.
So oder so: Per doppelten Knöchelschlag auf den Bildschirm wird ein Screenshot geschossen, wer einmal auf den Screen tippt und ein "S" malt, knipst gleich den ganzen Dokumenteninhhalt. Kreative und Bildverliebte schätzen die Themes und Galerien, die EMUI zu bieten hat. Durch tausende Themes lassen sich Benutzeroberflächen bis hin zu den App-Symbolen vollständig verändern und der Sperrbildschirm liefert eine ständig wechselnde Galerie an spektakulären Natur- und Gebäudeaufnahmen. Klar, Betriebssystem-Oberflächen unterscheiden sich nicht extrem voneinander, Huawei schafft aber etwas mehr persönliche Freiheit und ein paar mehr praktische Features, als es die anderen können.
Was der App Store verspricht
In China längst top, soll es ein eigener Huawei App Store 2018 auch nach Österreich schaffen. Eine neue "Seidenstraße", nennt Huawei das Konzept, das "Osten und Westen verbinden" soll. Allzu viel wird noch nicht verraten, aber versprochen: der Rollout soll im ersten Quartal 2018 starten, App-Vorschläge "auf neuen Wegen" liefern und von Huaweis Qualitätsmanagement profitieren. Nicht zuletzt verweist man auf eine durchschnittliche App-Bewertung von 4,5 von 5 Sternen.
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Eine Besonderheit gibt es auch beim Einrichten von neuen Mobilgeräten: Nutzer müssen nicht mehr in den App Store einsteigen, um Anwendungen zu suchen, sondern bekommen populäre und lokal relevante Apps schon im Einrichtungsprozess vorgeschlagen. Zurück zu den Themes: Auch sie sollen einen gewaltigen Schub durch den App Store beziehungsweise einen eigenen Theme Store bekommen. Bereits jetzt laden rund 160 Millionen Nutzer über 40 Millionen verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Themes pro Monat. (rfi)