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Wie Sie produktiv im Homeoffice arbeiten

Zuhause zu arbeiten senkt nicht nur CO2-Emissionen, sondern steigert oftmals auch die Produktivität. Aber wie geht es richtig?

Heute Redaktion
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Würden Berufstätige einmal pro Woche im Homeoffice statt im Büro arbeiten, müssten sie auf diese Weise wöchentlich Millionen Kilometer weniger mit dem Auto und im öffentlichen Verkehr zurücklegen. Insgesamt könnten so jede Woche Tausende Tonnen CO2 gespart werden.

Der Trend zum Homeoffice steigt - zumindest in Teilzeit-Ausmaßen. Projektbezogene Arbeit, bei der nur wenige persönliche Interaktionen mit den Teamkollegen notwendig sind, und Aufgaben, für deren Erledigung höchste Konzentration aufgebracht werden muss, können im Homeoffice vielfach effizienter erledigt werden als im Büro.

Zunächst wirkt der Gedanke, zum Arbeiten Zuhause zu bleiben, extrem attraktiv. Viele Menschen kommen jedoch meist rasch dahinter, dass ihnen die Arbeit Zuhause gar nicht so einfach fällt. Es gibt zu viele Dinge, die einen ablenken - TV und Couch werden zum Erzfeind. Wie klappt das produktive Arbeiten Zuhause also?

Ruhiger Arbeitsplatz und stabiles Internet

Viele Tele-Heimarbeiter haben hierzulande noch immer mit dem Vorurteil zu kämpfen, sie würden zu Hause eine ruhige Kugel schieben. Was muss beachtet werden, damit produktiv im Homeoffice gearbeitet werden kann? Als Erstes sollte man sich zu Hause ein ruhiges Plätzchen schaffen, wo konzentriertes Arbeiten möglich ist. Wenn kein separates Zimmer dafür zur Verfügung steht, kann beispielsweise im Wohnzimmer eine Arbeitsecke eingerichtet werden.

Die virtuelle Infrastruktur muss ebenfalls stimmen: Ist die Internetverbindung stabil? Sind alle wichtigen Programme auf Ihrem Arbeitslaptop oder dem Heim-Computer gespeichert? Kann außerhalb des Büros auf sämtliche Netzwerke und Speicherorte zugegriffen werden oder sind zusätzliche Authentifizierungsschritte notwendig? Wie hoch muss die Übertragungsgeschwindigkeit sein, damit Sie auch große Dateien herunterladen oder versenden können?

Es braucht Disziplin

Neben einer geeigneten Arbeitsumgebung braucht es im Homeoffice vor allem Selbstdisziplin. Man muss sich selbst motivieren können. Es ist ratsam, morgens einen Plan zu erstellen und genau festzulegen, welche Pendenzen abgearbeitet werden sollen. Viele erfolgreiche Tele-Heimarbeiter folgen beim Arbeiten zu Hause einer ähnlichen Routine wie im Büro. Ablenkungen gilt es konsequent zu vermeiden.

Fixe Arbeits- und Pausenzeiten können dabei helfen: Nach zwei Stunden konzentriertem Arbeiten oder der Fertigstellung einer kniffligen Aufgabe darf man sich als Belohnung beispielsweise einen Snack aus der Küche holen, ein kurzes Youtube-Video anschauen oder eine Rauchpause auf dem Balkon einlegen.

Der Wäsche oder der persönlichen Post sollten sich Tele-Heimarbeiter ausschließlich vor Arbeitsbeginn, in der Mittagspause oder nach der Arbeit widmen. Wenn es mit der Disziplin, Selbstverantwortung, Organisationsfähigkeit und Motivation hapert und Sie sich im Homeoffice leicht ablenken lassen, sollten Sie ehrlich zu sich sein und in Zukunft wieder vermehrt im Büro arbeiten.

Kommunikationsregeln im Team festlegen



Vonseiten der Vorgesetzten ist ein Vertrauensverhältnis zu den Angestellten notwendig, um Mitarbeitende auch ohne Kontrolle vor Ort führen zu können. Es muss im Team festgelegt werden, wie mit außerhalb des Büros arbeitenden Kollegen kommuniziert wird und ob man im Homeoffice durchgehend erreichbar zu sein hat oder ob Geschäftshandy und Kommunikationsapps beim Erledigen von Konzentrationsarbeiten vorübergehend auf lautlos gestellt werden dürfen. Auch Fragen der Datensicherheit müssen besprochen werden.

Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, senkt nicht nur den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen, sondern erhöht auch die Arbeitszufriedenheit und Motivation der Angestellten. Selbstbestimmung ist im westlichen Kulturkreis wichtig. So kann es motivierend sein, in einer selbstbestimmten Umgebung und teilweise auch mit selbst gewählten Arbeits- und Pausenzeiten arbeiten zu dürfen.

Heutige Arbeitsplätze mit Gruppen- und Großraumbüros und ständigem Kontakt zu den Kollegen sind nicht für alle Arbeitnehmer die geeignete Umgebung. Einen für sich passenden Arbeitsort auswählen zu dürfen, kann als Zeichen der Wertschätzung des Arbeitgebers empfunden werden und der Motivation zuträglich sein. Außerdem wird man im Homeoffice weniger abgelenkt durch redselige Kollegen oder lautstarke Telefongespräche des Bürokollegen, es muss kein Dresscode befolgt werden und der oftmals als Belastung empfundene Arbeitsweg entfällt.

(rfr/20 Minuten)