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Wie lange sind Lebensmittel haltbar?

Viele Produkte sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeits-Datums noch genießbar. Darauf musst du achten.
Heute Redaktion
13.09.2021, 15:54

Food-Waste hat weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt. Die Produktion von Lebensmitteln ist weltweit für rund 30 Prozent aller Umweltbelastungen verantwortlich. Werfen wir einwandfreies Essen in den Abfall, werden knappe Ressourcen wie Wasser, Boden und fossile Energieträger also vergebens belastet oder verbraucht. Gleichzeitig verknappt eine durch Verluste erhöhte Nachfrage das weltweite Angebot an Lebensmitteln – während die Ernährungssicherheit vieler Menschen nicht garantiert ist.

Hierzulande wird fast die Hälfte der Abfälle in Haushalten und in der Gastronomie verursacht: Pro Person landen laut dem Verein Foodwaste täglich 320 Gramm genießbare Lebensmittel im Abfall. Dies entspricht fast einer ganzen Mahlzeit! Weggeworfene Lebensmittel verursachen Mehrkosten in Milliardenhöhe und belasten Haushaltsbudgets sowie die Umwelt unnötig.

Schlechte Planung ist der Hauptgrund für Food-Waste

Ein Grund dafür, dass in der Schweiz und in anderen Industrieländern so viele Lebensmittel im Abfall landen, ist schlechte Planung. Oftmals wird schlicht zu viel eingekauft. Deshalb sollte man sich vor dem Wocheneinkauf fragen, wie oft in der kommenden Woche wie viele Personen zu Hause essen werden, was aktuell im Kühlschrank steht und wie man bereits gekaufte Lebensmittel mit Frischprodukten ergänzen möchte. Menüplanung und darauf basierende Einkaufszettel helfen dabei, bewusster einzukaufen.

Lebensmittel sollten außerdem nicht nur nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum beurteilt werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum beschreibt nicht den Zeitpunkt, an dem das Produkt verdirbt, sondern gibt bloß die empfohlene Verzehrfrist an. Bis zu diesem Datum kann der Hersteller garantieren, dass das Produkt bei sachgerechter Lagerung seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Konsistenz, Nährwertgehalt und Farbe behält.

Nudeln, Reis und konservierte Lebensmittel sind unproblematisch

Anstatt das Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gleich wegzuschmeißen, sollte man das Produkt genau betrachten, daran riechen und es betasten. Hat die Milch noch keine Klumpen und riecht nicht sauer? Ist die geöffnete Fertigsauce nicht mit Schimmel überzogen und riecht normal? Ist der etwas welk gewordene Salat tatsächlich nicht mehr essbar? Oft können Produkte auch nach dem Verfallsdatum noch ohne Gesundheitsrisiko oder Geschmackseinbuße konsumiert werden. Nudeln und Reis beispielsweise können auch Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch problemlos gegessen werden, das Gleiche gilt für konservierte Lebensmittel in Dosen. Hier gibt es einige Richtlinien, wie lange frische Lebensmittel haltbar sind:

Früchte und Gemüse: Diese pflanzlichen Lebensmittel schmecken frisch am besten, viele Früchte- und Gemüsesorten können im Kühlschrank oder an einem dunklen Plätzchen in der Küche jedoch auch problemlos bis zu einer Woche aufbewahrt werden. Beeren sollten innerhalb von maximal zwei Tagen verzehrt werden. Sobald sich auf einer Frucht oder einem Gemüse Schimmel bildet, sollten Sie es nicht mehr essen.

Eier: Laut "Spiegel"können Eier bis zwei Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verbraucht werden – vor allem zum Kochen und Backen. Für Gerichte mit rohen Eiern wie Spaghetti Carbonara oder Tiramisu sollten jedoch besser frische Eier verwendet werden.

Fleisch und Fisch: Diese Lebensmittel bilden einen idealen Tummelplatz für Bakterien. Je kleiner die Fleisch- oder Fisch-Stücke, desto größer ist die Angriffsfläche für Bakterien, und entsprechend schneller verdirbt das Produkt. Faschiertes sollte deshalb stets noch am gleichen Tag in der Pfanne landen. Rind- und Schweinefleisch ist etwa drei Tage haltbar. Auch Wurst sollte innerhalb weniger Tage verzehrt werden. Alle Fleisch- und Wurstwaren müssen zwingend im Kühlschrank aufbewahrt werden. Fisch zählt genauso wie Fleisch zu den schnell verderblichen Lebensmitteln. Fisch sollte immer im Kühlschrank gelagert und möglichst innerhalb von 24 Stunden verzehrt werden.

Milchprodukte:Nach dem Öffnen gehört Milch immer in den Kühlschrank und kann etwa drei Tage aufbewahrt werden. In einer ungeöffneten Verpackung ist Milch rund drei Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar. Danach kann mit einem kleinen Probeschluck herausgefunden werden, ob die Milch noch trinkbar ist. Weist Milch Klumpen auf oder schmeckt sie sauer, sollte sie entsorgt werden. Joghurt kann oft noch mehrere Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gegessen werden. Sollte sich jedoch Schimmel gebildet haben, gehört Joghurt in den Abfall. Bei Käse sollte man bei ersten Anzeichen von Schimmel das ganze Stück oder die ganze Packung entsorgen.

Brot und Backwaren: Während Weißbrot maximal drei Tage haltbar ist, kann Vollkornbrot bis zu einer Woche aufbewahrt werden. Bei Gebäck ist der Flüssigkeitsgehalt entscheidend: Feuchte Muffins können auch nach vier Tagen noch frisch schmecken, während andere Backwaren bereits nach zwei Tagen vertrocknen.

Viele Frischprodukte lassen sich auch problemlos einfrieren. Bei Fleisch und Fisch hängt es vom Fettgehalt ab, wie lange die Produkte gefroren aufbewahrt werden können. Rind- und Kalbfleisch kann im Tiefkühler bis zu einem Jahr aufbewahrt werden, im Falle von Geflügel sind es vier bis sechs Monate. Hart- und Scheibenkäse kann ebenfalls eingefroren werden, Weich- und Streichkäse hingegen nicht. Zahlreiche Gemüsesorten wie beispielsweise Bohnen, Erbsen oder Lauch sind tiefgekühlt mehrere Monate haltbar. Kleiner Tipp für Singles, die mit großen Packungen zu kämpfen haben: Frieren Sie Reibkäse, Butter, frische Tortellini und Spätzli portioniert ein. Dies ist auch möglich mit bereits gekochtem Essen. Geben Sie Nudeln, Reis oder Gemüse nach dem Kochen und Abkühlen in einen Gefrierbeutel und ab in den Tiefkühler damit.

Frische Früchte und Gemüse sind eingemacht oder eingekocht bis zu drei Monaten haltbar. Aus den meisten Beeren lassen sich Konfitüren zubereiten, sodass der Sommergeschmack bis nach Ende der Beerensaison anhält.

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