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Wie sähen Babys aus, die im All geboren werden?

Früher oder später wird es die erste Geburt im Weltraum geben. Mit der Zeit würde sich das Aussehen der Menschen verändern.

Heute Redaktion
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Die Gravitation der Erde trägt einen großen Teil dazu bei, dass der Mensch so aussieht, wie er aussieht. Klar ist aber: Ewig werden wir nicht auf dem Planeten bleiben können. In etwa fünf Milliarden Jahren wird sich die Sonne aufblähen und die Erde einfach verschlucken. Bis dahin haben wir also noch Zeit uns zu überlegen, wie wir diesem Schicksal entfliehen können.

Noch keine menschliche Geburt im All

Eine Möglichkeit, die definitiv in Betracht gezogen werden wird sind sogenannte "Generationenraumschiffe". Das Konzept: Um weite Strecken im All zu überbrücken, damit ein bewohnbarer Planet erreicht wird, müsste ein Raumschiff womöglich Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von Jahren reisen. Aus diesem Grund müssten eben mehrere Generationen auf der Reise nachkommen, um die neue Heimat dann auch tatsächlich zu erreichen und zu zivilisieren.

Neben vielen Problemen, welche diese Idee mit sich bringt, ist eine essentielles, dass wir nicht wissen, wie eine Geburt im Weltraum ablaufen würde. Zwar gab es schon Tests mit Echsen, Fischen und Ratten, jedoch mit keinem Menschen. Früher oder später wird es aber soweit sein, dass das erste Baby im All geboren wird.

Eine andere Spezies Mensch



Physikalisch betrachtet ist es aber klar: Die Mutter wird Probleme haben, das Kind herauszupressen, denn es gibt keine Gravitation, die mithilft. Auch besteht die Möglichkeit, dass bei einer natürlichen Geburt die Beckenknochen der Schwangeren brechen. Denn Studien haben bereits jetzt ergeben, dass Astronauten jeden Monat, den sie im All verbringen, bis zu zwei Prozent an Knochendichte verlieren. Eine Alternative wäre der Kaiserschnitt.

Daraus folgt aber, dass sich die Köpfe der Kinder drastisch ändern würden, meint Scott Solomon, Evolutionsbiologe der Rice University. Denn die Kopfform und -größe wird zum großen Teil vom Geburtskanal beeinflusst. Bei einem Anstieg der Kaiserschnitte würden auch die Köpfe der Babies immer weiter wachsen.

Zudem wäre es sehr wahrscheinlich, dass wir unsere Hautfarbe ändern würden. Denn im All haben wir keine Atmosphäre, die uns vor kosmischen Strahlen schützt. Laut Solomon würde unsere Haut im All um einiges dunkler werden, da unser Körper mehr Melanin produzieren müsste. Die Entwicklung würde aber Jahrhunderte dauern. Jedoch ist sich Solomon sicher: Wenn Menschen auf der Erde zurückbleiben und das Generationenraumschiff schließlich ankommt, so würden sie sich im Aussehen so stark unterscheiden, dass man von verschiedenen Spezies reden könnte. Bis dahin dauert es aber wohl noch eine Weile. (slo)