Geschlechterunterschiede

Wie sich Stress bei Männern und Frauen anders zeigt

Fühlen wir uns negativ gestresst, setzen sich im Körper verschiedene Vorgänge in Gang, die uns auf Dauer Beschwerden verursachen können. 

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Wie sich Stress bei Männern und Frauen anders zeigt
Stress ist ein komplexer Feind, der sich auf mehrere Bereiche deiner Gesundheit negativ auswirken kann.
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Negativer Stress (Distress) kann sich nicht nur auf mentaler oder emotionaler Ebene auswirken, sondern auch für körperliche Symptome verantwortlich sein – so genannte psychosomatische Beschwerden. Und es ist wichtig, seine körperlichen Auswirkungen zu erkennen. Als Reaktion auf Stress verändert sich die Ausschüttung von Hormonen und chemischen Stoffen in unserem Körper. Die meisten dieser Sekrete werden von der Nebenniere produziert, einem kleinen Organ, das oberhalb der Nieren liegt. Die von dieser Drüse freigesetzten Hormone erfüllen mehrere Funktionen, darunter die Auslösung der "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion, die Regulierung von Stoffwechselprozessen wie dem Blutzuckerspiegel, die Steuerung des Salz- und Wasserhaushalts und die Erleichterung der Schwangerschaft.

Cortisol, das wichtigste Stresshormon, hat in erster Linie die Aufgabe, Prozesse zu hemmen, die die "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion des Körpers behindern könnten. Genauer gesagt, verändert es die Art und Weise, wie das Immunsystem reagiert, und behindert das ordnungsgemäße Funktionieren des Verdauungs-, Fortpflanzungs- und Wachstumssystems. Befindet sich über längere Zeit zu viel Cortisol im Körper kann das zu Beschwerden führen. 

Stress allgemein beschreibt die starke Beanspruchung eines Organismus, psychisch wie körperlich, durch äußere Reize. Je nachdem, wie ein Mensch diese für sich wahrnimmt, handelt es sich um Eustress (griechische Vorsilbe "eu" bedeutet "gut") oder Distress (lateinische Vorsilbe "dis" bedeutet "schlecht").

Komplexer Feind

Stress ist ein komplexer Feind, der sich auf mehrere Bereiche deiner Gesundheit negativ auswirken kann. Von Verdauungsproblemen wie  Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen bis hin zu Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom. Stress kann sich auch auf das Essverhalten auswirken und zu Über- oder Untergewicht führen. Die Haut ist eines der Organe, an dem man recht schnell Stressanzeichen ablesen kann. Krankheiten wie Akne, Schuppenflechte und Ekzeme können neu auftreten oder sich verschlimmern. Außerdem kann er allergische Reaktionen auslösen, die oft zu unangenehmen Hautproblemen wie Nesselsucht führen. Die Auswirkungen von chronischem Stress reichen sogar noch weiter und betreffen auch deine Herz-Kreislauf-Gesundheit. Er wird mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Atherosklerose in Verbindung gebracht. Stresshormone, insbesondere Cortisol, erhöhen den Blutdruck fördern Entzündungen im Körper. 

Frauen- und männerspezifische Stresssymptome

Bei Frauen führt Stress zu einer Verringerung der Östrogen- und Progesteronproduktion und zu einer Erhöhung des Cortisolspiegels. Diese besondere Mischung führt häufig zu unregelmäßigen und unangenehmen Menstruationszyklen und kann negative Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden und die Libido haben. Bei Männern führt Stress zu einem Rückgang des Testosteronspiegels und einem Anstieg des Cortisolspiegels, was sich in Müdigkeit und einem deutlichen Rückgang des sexuellen Verlangens äußert. 

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    Beim positiven Stress empfindest du viel mehr Stärke und Optimismus und das zeigt sich auf Grund deines körperlichen Befindens. Nach den kurzen angespannten Phasen folgt nämlich die Entspannung, um deinen Körper zu regenerieren.
    Beim positiven Stress empfindest du viel mehr Stärke und Optimismus und das zeigt sich auf Grund deines körperlichen Befindens. Nach den kurzen angespannten Phasen folgt nämlich die Entspannung, um deinen Körper zu regenerieren.
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    Was tun gegen Stress?

    Bewegung ist das wirksamste Mittel, um Stress abzubauen und den Cortisolspiegel zu senken. Vermeide es, auf nicht dringende E-Mails und Anrufe immer sofort antworten. Achte auf Pausen oder wende Entspannungstechniken an, um Stress effektiv zu bewältigen. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung und der Verzicht auf Rauchen, Alkohol und Drogen sind wichtige Schritte zum Stressabbau. Wenn du jedoch das Gefühl hast, dass der Stress deine Gesundheit und deine Lebensqualität insgesamt erheblich beeinträchtigt, solltest du dich an einen Arzt wenden.  

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    red
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