Österreich

Wieder erschossener Bussard im Weinviertel

Heute Redaktion
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Nachdem seit Mitte Februar rund um Zistersdorf über 15 getötete Greifvögel entdeckt worden waren und einem weiteren sogar die Fänge abgeschnitten wurden, jetzt der nächste grausame Fund.

Tierschutzvereine sind verzweifelt: Die Serie an heimtückischen Attacken auf geschützte Greifvögel im Weinviertel reißt einfach nicht ab.

Wie berichtet, gilt der Raum um Zistersdorf (Gänserndorf) seit 2016 als Hotspot, erst vor Kurzem wurden erneut über 15 vergiftete Greifvögel entdeckt, ebenso wie ein erschossener Mäusebussard, dem auch die Fänge (also die Beine) abgeschnitten wurden – "Heute" berichtete hier und hier.

Metallsuchgerät schlug sofort an

Jetzt dürfte sich der Skandal um die illegale Tötung der geschützten Tiere ausweiten: Bei Ottenthal (Bezirk Mistelbach) wurde ein erschossener Mäusebussard gefunden.

"Der tote Mäusebussard lag etwas abseits der Straße", berichtet die Vogelschutz-Organisation BirdLife am Mittwochmorgen.

Greifvogel-Experte Matthias Schmidt kontrollierte nach Eingang der Meldung den Kadaver: "Das Metallsuchgerät zur ersten Abklärung der Todesursache hat sofort angeschlagen. Damit lag ein Abschuss als Todesursache auf der Hand!", berichtet Schmidt.

3.000 Euro "Kopfgeld"

Gewissheit brachte die Röntgenuntersuchung und der pathologische Befund. Schmidt brachte Anzeige bei der örtlichen Polizei ein. Der Täter ist unbekannt.

Erst gestern hatte der Wiener Tierschutzverein verkündet, eine Belohnung von 3.000 Euro für die Ergreifung des unbekannten Täters bzw. der unbekannten Täter auszusetzen – "Heute" berichtete hier.

BirdLife bittet die Bevölkerung weiter, tote Tiere, die etwa bei Spaziergängen gefunden werden, umgehend zu melden. Nur so könne man das tatsächliche Ausmaß des Skandals einschätzen.

"Helfen Sie uns bei der Aufklärung illegaler Greifvogelverfolgung und melden Sie uns bitte tote oder verletzte Tiere telefonisch unter 0660/869 23 27 sowie unter der Meldeplattform www.kaiseradler.at und die APP birdcrime. Nur mit Ihrer Mithilfe können wir den Tätern auf die Spur kommen!", appelliert der Verein.



(nit)