Wien

Wiederkehr-Appell: Wiens Lehrer sollen zum Massentest

Ab 7. Dezember soll wieder Präsenzunterricht stattfinden. Wie sich Wien darauf vorbereitet, skizzierte Wiederkehr in einer Online-Pressekonferenz.

Isabella Kubicek
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Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr meldete sich von zu Hause aus.
Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr meldete sich von zu Hause aus.
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In seiner ersten Pressekonferenz als Bildungsstadtrat meldete sich Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) aus seinen eigenen vier Wänden. Weil einer seiner engsten Mitarbeiter positiv auf Corona getestet wurde, befindet sich Wiederkehr als Kontaktperson 1 in Selbstisolation und ist noch bis 6. Dezember in Quarantäne ("Heute" berichtete).

Anlass für den digitalen Auftritt, war das (zumindest Teil-)Ende des Lockdowns nächste Woche und die Rückkehr zum Präsenzunterricht in den Schulen. "Wir sind bereit, wieder zu öffnen", zeigt sich Wiederkehr zuversichtlich. Damit alles sicher über die Bühne geht, soll ein "umfassendes Maßnahmenpaket" sorgen. Es beinhaltet vier Punkte:

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Schutzausrüstung

Für das gesamte Schulpersonal (Lehrer, Schulwarte, Angestellte in der Küche, usw.) stehen 1,2 Millionen FFP2-Masken bereit. Eine dritte Tranche mit 400.000 Masken wurde bereits bestellt, kündigte Wiederkehr an. Darüber hinaus versichert die Stadt auch, dass ausreichend Hygienemaßnahmen und Desinfektionsmittel bereit gestellt wird.  

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Lehrer sollen sich testen lassen

Ab Freitag starten die Massentests. Bildungsstadtrat Wiederkehr ruft alle Lehrer dazu auf, das Angebot in Anspruch zu nehmen. Stellt aber klar, dass die Testung freiwillig sei. Darüber hinaus schickt die Stadt bis zum 4. Dezember Testkits an alle Schulstandorte aus. Mit den Gurgeltests sollen Verdachtsfälle schnell erkannt werden.

3
Mehr Platz für Unterricht

Damit der Mindestabstand eingehalten werden kann, können Schulen nicht nur auf Hotels ausweichen. Auch die Volkshochschulen stellen ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Sie seien laut Wiederkehr ideal, weil sie ohnehin für Seminare ausgestattet sind. Auf 30 Standorte können Schulen ausweichen. "Wir werden erfragen, welche Schulen Bedarf haben", so der Vizebürgermeister. Darüber hinaus prüft die Stadt weitere freie Räumlichkeiten, "damit Schulen unbürokratisch zu mehr Platz kommen können", so Wiederkehr.

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Gestaffelter Schulbeginn

Weil es nicht ideal sei, dass alle Schüler zur gleichen Zeit in die Schule strömen, plädiert Wiederkehr für einen gestaffelten Schulbeginn. Damit sollen auch die Öffis entlastet werden. Der Neos-Stadtrat kann sich etwa eine Staffelung von 10 Minuten pro Schulstufe vorstellen.

Das Paket sei "umfassend" und soll laut Wiederkehr sicherstellen, dass Lehrer und Schüler sicher sind. Angesprochen auf die Maskenpflicht, empfiehlt Wiederkehr das Tragen für Schüler ab 10 Jahren und alle Lehrer. Kritik übte er an der Informationspolitik der Bundesregierung. Sie müsse Schulen früher und besser informieren.

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