Wien

"Ganzes Gehalt" – 1.500 € monatlich an Wien Energie

Das Wien Energie Servicezentrum verzeichnet einen enormen Ansturm. Immer mehr Kunden wollen Beratung, auch Hans (79). Lange Wartezeiten gehören dazu.

Nicole Oirer
Immer wieder haben Kunden Probleme mit Rechnungen. Im Wien Energie Service-Treff soll den Kunden geholfen werden. 
Immer wieder haben Kunden Probleme mit Rechnungen. Im Wien Energie Service-Treff soll den Kunden geholfen werden. 
Leserreporter

Lange Schlangen vor dem Service Treff der Wien Energie in der Spittelau (Wien-Alsergrund) sind keine Seltenheit. Und auch wer es in das Zentrum geschafft hat, muss viel Zeit einplanen. Ein Garant für eine Lösung ist das aber noch nicht. "Heute" war vor Ort und bei Beratungen dabei.

Zwei Stunden Warten für keine Lösung

Uroš (28) ist seit 2018 bei der Wien Energie als Berater tätig. Zuerst am Telefon, seit drei Jahren arbeitet er im Service Treff in der Spittelau. Gerade betreut er einen Kunden mit einer zu hohen Wasserabrechnung. "Ich möchte gerne eine Rechnung ohne Fantasiezahlen", sagt Kunde Hans, als er sich setzt. Seine Wasserabrechnung ist zu hoch. Hans hat bereits im Dezember eine E-Mail an Wien Energie geschrieben. "Die blieb zehn Wochen unbeantwortet, deshalb bin ich heute hier", erzählt er. Fast zwei Stunden hat er auf die Beratung gewartet.

Das Ergebnis ist für Hans ernüchternd. "Ich wurde einfach weitergeschickt", ist der 79-Jährige sichtlich sauer. Berater Uroš erklärt die Situation: "Wir hätten ihm gerne geholfen. Ich kann aber leider auf die alten Zählerstände der ISTA nicht mehr zugreifen. Deshalb musste ich ihn bitten, direkt bei der ISTA nachzufragen. Er hätte keinen Vorteil davon, wenn ich ihm jetzt beim Vertrag etwas runtersetze und dann stellt sich heraus, er hat diesen Verbrauch doch."

Stromabrechnung in der Höhe eines Monatsgehalts

Zufriedener mit seinem Beratungsergebnis ist ein 21-Jähriger Kunde. "Ich habe einen neuen Ratenplan bekommen und wurde auf die "Energieunterstützung plus" der Stadt Wien hingewiesen". Er hofft jetzt, die 500 Euro Beihilfe zu bekommen.

Sanja hat mit ihrer Mutter zweieinhalb Stunden auf die Beratung gewartet. Ihre Mutter wurde wegen einer hohen Verbrauchsprognose der Wiener Netze auf 1.500 Euro monatlich statt 750 Euro eingestuft. "Das ist ihr Monatsgehalt, das geht sich einfach nicht aus", meint Sanja. "Wir haben den Zählerstand selbst regelmäßig kontrolliert und abgeschrieben. Mit diesen Protokollen haben wir nun erreicht, dass der Teilbetrag meiner Mutter wieder verringert wird." Trotz der langen Wartezeit waren beide Frauen zufrieden mit der Beratungsleistung. "ich wurde auch auf das Onlineportal von Wien Energie hingewiesen, das werde ich in Zukunft nutzen", meint Sanja.

Neue Mitarbeiter laufend gesucht

Der Service-Treff kämpft derzeit mit einem enormen Ansturm. "Wir arbeiten aber laufend daran, Wartezeiten zu verkürzen", erklärt der Gruppenleiter im Kundenservice, Florian Aumann. Man suche auch weiterhin laufend nach neuen Beratern, die Ausbildung dauert sechs Wochen.

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