Es geht um 364 Euro

Wien Energie schuldete Mann 6 Monate lang Guthaben

Manuel W. wurde von Wien Energie zu Unrecht Geld abgebucht. Sechs Monate lang forderte er immer wieder die Auszahlung seines Guthabens – ohne Erfolg.

Wien Heute
Wien Energie schuldete Mann 6 Monate lang Guthaben
Manuel W. wurde zu viel von seinem Konto abgebucht, er wartete monatelang auf die Auszahlung des Guthabens.
Weingartner-Foto / picturedesk.com, zVg

Manuel W. (38) zog mit seiner Lebensgefährtin im heurigen Februar von Wien nach Niederösterreich. Am 6. April stellte er seine Mietwohnung in Simmering zurück, machte pflichtgetreu noch Fotos vom Gas- und Stromzähler, um den gültigen Zählerstand zu dokumentieren. Die Fotos leitete er an Wien Energie weiter.

Doch während der Stromzähler richtig ausgewertet wurde, wurde bei der Schlussrechnung ein zu hoher Gaszählerstand verrechnet. Zusätzlich wurde der erste Teilbetrag abgebucht: "Zum Zeitpunkt der Jahresabrechnung haben wir bereits nicht mehr in der Wohnung gelebt und auch nicht mehr geheizt", erklärt der 38-Jährige. Der Wiener bat daher am 22. Mai um eine Rechnungskorrektur und eine Überweisung des Guthabens in Höhe von 347,62 Euro. 

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    Wien Energie buchte weiter von Konto ab

    Doch der 38-Jährige erhielt keine Antwort. Stattdessen wurden von Wien Energie von Manuel W.'s Konto 100,22 Euro als Teilzahlung abgebucht: "Ich habe dann bei meiner Bank dagegen Einspruch erhoben und die Abbuchung rückgängig gemacht. Damit war es für mich aber noch nicht getan, denn uns stand ja noch immer eine Rücküberweisung des Guthabens zu", meint Manuel W.

    Am 23. Juni forderte Wien Energie daraufhin zur Verifizierung der Zählerstand-Angaben die Übermittlung des Übergabeprotokolls der Wohnung sowie die Datenübermittlung per E-Mail an die Wiener Netze: "Dem sind wir nachgekommen", so der Wiener. Als wieder nichts passierte, platzte dem 38-Jährigen am 30. Juli der Kragen.

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      Denise Auer, Helmut Graf
      Nicht nur, dass wir das Guthaben noch immer nicht erhalten hatten, es wurde bereits zum zweiten Mal der Betrag von 100,22 Euro von meinem Konto abgebucht
      Manuel W. 
      Wien-Energie-Kunde

      "Nicht nur, dass wir das Guthaben noch immer nicht erhalten hatten, es wurde bereits zum zweiten Mal der Betrag von 100,22 Euro von meinem Konto abgebucht", ist Manuel W. fassungslos. Und nicht nur das: Da beide Abbuchungen von ihm rückgängig gemacht wurden, verrechnete Wien Energie noch zusätzlich insgesamt 16,40 Euro Spesen für die nicht durchgeführten Bankeinzüge: "Obwohl der Fehler bei der Abbuchung nachweislich seitens Wien Energie geschehen war und nicht wir ihnen etwas schulden, sondern umgekehrt", ist der Wiener wütend.

      Manuel W. entzog Wien Energie daraufhin die Berechtigung, Abbuchungen von seinem Konto vorzunehmen und forderte erneut mit Nachdruck eine Rechnungskorrektur und eine Überweisung des Guthabens. Am 25. August erhielt der 38-Jährige dann ein E-Mail, dass alles erledigt sei.

      Was man sich bei Wien Energie erlaubt, ist eine Frechheit. Und da bin ich unter Garantie nicht der Einzige
      Manuel W.

      "Doch nichts war erledigt! Die Rechnungskorrektur hatten sie zwar gemacht, aber das Geld war immer noch nicht am Konto. Stattdessen stand bei der korrigierten Rechnung: 'Bitte geben Sie uns eine Bankverbindung bekannt, damit wir das Guthaben überweisen können.' Zweimal ungerechtfertigte Beträge abzubuchen war offenbar möglich, aber wenn es um eine Rücküberweisung geht, ist es plötzlich ein Problem", so Manuel W.

      Am 24. November (!) meldete sich schließlich die Kundenberatung der Wien Energie per E-Mail um mitzuteilen, dass sie einen Lichtbildausweis benötigen, um das Guthaben überweisen zu können: "Damit wurde das Fass dann endgültig zum Überlaufen gebracht! Was man sich bei Wien Energie erlaubt, ist eine Frechheit. Und da bin ich unter Garantie nicht der Einzige", ist Manuel W. empört. In seiner Verzweiflung wandte er sich an "Heute"

      Wien Energie gibt Fehler zu

      "Heute" fragte daher bei Wien Energie nach – und siehe da: "Wir haben uns den Fall genau angesehen und mussten feststellen, dass hier der Fehler ganz bei uns liegt. Hier ist leider in der Kommunikation mit Herrn W. einiges schiefgelaufen, wofür wir uns bereits an dieser Stelle ausdrücklich entschuldigen möchten! Wir werden dem Fall intern nachgehen und die bearbeitenden Kolleg:innen auch nachschulen, um sicher gehen zu können, dass so etwas nicht wieder passiert", heißt es seitens der Pressestelle. Zudem wurde die sofortige Überweisung des Guthabens plus Spesen veranlasst, Manuel W. hat die 364,02 Euro nun nach 6 Monaten endlich auf seinem Konto.

      red
      Akt.