Politik

Wiener Attacken – Dosko dachte sogar an Rückzug

Knalleffekt am Tag nach seinem Sieg bei der SPÖ-Mitgliederbefragung: Hans Peter Doskozil wollte nach brutalem Fight den Weg für Babler freimachen.

Heute Redaktion
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Mehr als drei Stunden Marathon-Sitzung im roten Parteipräsidium, massiver Widerstand aus Wien, ein Vier-Augen-Gespräch mit Babler. Dann der SPÖ-Knalleffekt: Burgenland-Chef Hans Peter Doskozil bot trotz der mit 33,68 Prozent gewonnenen Mitgliederwahl an, seinen Anspruch auf den SPÖ-Chefsessel zurückzulegen, dies erfuhr "Heute" Dienstagnachmittag im Wiener Parlament.

Ludwig-SPÖ will Babler

Zuvor hatte Michael Ludwigs Landesgruppe eine Stichbefragung zwischen Doskozil und Babler vor einem etwaigen Parteitag gefordert und sich offen für den Traiskirchner Bürgermeister als neuen Vorsitzenden der Sozialdemokraten ausgesprochen. Als die internen Streits immer brutaler wurden, wollte Doskozil diesem Wunsch nicht entgegenstehen und bot laut "Heute" -Infos sogar an, Andreas Babler als neuen Vorsitzenden vorzuschlagen, sollte dies tatsächlich der Wunsch der Ludwig-SPÖ sein.

7 Bundesländer hinter Dosko

Doch dann erinnerten mehrere Landesorganisationen Doskozil, dass er als Gewinner der Mitgliederbefragung Zehntausenden Parteimitgliedern im Wort sei und forderten ihn auf, als Kandidat am Parteitag zur Verfügung zu stehen. Ausschlaggebend sei das Bestärken aus Kärnten gewesen, erfährt "Heute". Das Wort Peter Kaisers habe beim Burgenland-Chef großes Gewicht.

Kampfabstimmung um 2. Mitgliederbefragung

Ob es zum Wiener Wunsch - einer Stichwahl unter allen knapp 150.000 SPÖ-Mitgliedern kommt oder ob der Showdown am 3.6. beim Parteitag in Linz (wie von 7 Bundesländern gewünscht) über die Bühne geht, entscheidet nun der Parteivorstand. Dort läuft zur Stunde eine Kampfabstimmung. Ausgang offen.

Hans Peter Doskozils Karriere in Bildern

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    Hans Peter Doskozil wurde im Rahmen der Flüchtlingskrise 2015 einer großen Öffentlichkeit bekannt. Hier im Bild: Der damalige Polizeidirektor mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
    Hans Peter Doskozil wurde im Rahmen der Flüchtlingskrise 2015 einer großen Öffentlichkeit bekannt. Hier im Bild: Der damalige Polizeidirektor mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
    Screenshot ORF