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Wiener bekommt wegen EDV-Fehler 2. Teilimpfung nicht

Wegen eines Fehlers im System des Wiener Impfservice bekam ein Wiener bislang nur eine von zwei Teilimpfungen.

Marlene Postl
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Der erste Impftermin lief noch glatt, doch dann scheiterte das System des Wiener Impfservice.
Der erste Impftermin lief noch glatt, doch dann scheiterte das System des Wiener Impfservice.
Trimmel Sascha / privat

Weil er ein kritischer Teil der Infrastruktur ist, konnte sich Gottfried L. bereits Ende Februar impfen lassen, ein Angebot, das er gerne in Anspruch nahm. Er bekam die erste Teilimpfung mit dem Impfstoff des Herstellers BioNTech/Pfizer. Mehr als eine Woche verstrich nach der ersten Dosis, aber der Wiener bekam keinen Bescheid über seinen zweiten Termin. Als er sich entschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, bekam er beunruhigende Neuigkeiten: Seine Impfung wurde scheinbar nicht registriert. 

Sechs Stunden bei 1450 in der Leitung gewartet

Sechs Stunden harrte Gottfried L. nach eigenen Angaben in der Warteschleife der Corona-Hotline 1450 aus, bis er endlich einen Mitarbeiter erreichte. Er wurde informiert, dass sein erster Impftermin nicht im System verzeichnet sei und man versprach, sich der Sache anzunehmen. Der Wiener hörte daraufhin allerdings nichts mehr vom Impfservice. 

In seinem Impfpass ist die Impfung verzeichnet, genau so in der elektronischen Gesundheitsakte ELGA. Irgendwo muss also ein Eintrag über die Impfung existieren, allerdings liegt dieser dem Impfservice im Austria Center Wien nicht vor. Gottfried vermutet einen EDV-Fehler – oder das Personal im Impfzentrum hat den Eintrag verschlampt. Am Samstag wäre jetzt der zweite Termin des Wieners unter Einhaltung der 21-tägigen Frist fällig. 

Impfservice reagierte auf "Heute"-Anfrage

Noch ist nichts verloren – laut Hersteller BioNTech/Pfizer kann die zweite Dosis bis zu 42 Tage ohne Konsequenzen hinausgezögert werden. Ob über diesen Zeitraum hinaus noch eine hinreichende Immunität gegeben ist, kann der Hersteller bislang noch nicht beantworten. Fraglich ist allerdings, ob der Wiener unter den momentanen Umständen überhaupt noch einen Termin bekommt. Immerhin scheint er im System des Impfservice nicht zu existieren. 

Nach einer Anfrage von "Heute" bemühte sich das Impfservice der Stadt Wien sofort, mit Gottfried L. einen zweiten Termin zu vereinbaren. Warum seine Daten verloren gingen, wird aktuell noch untersucht.