Wien

Wiener Manager erwürgt seine kranke Ehefrau im Bett

Ein 55-Jähriger war am Mittwoch in Wien wegen Mordes vor Gericht. Er hatte seine todkranke Ehefrau erwürgt, weil er mit der Situation überfordert war.

Christian Tomsits
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    In Handschellen wurde der Manager am Wiener Landesgericht vorgeführt.
    In Handschellen wurde der Manager am Wiener Landesgericht vorgeführt.
    Denise Auer

    Der Manager wurde am Mittwoch in Handschellen in den Gerichtssaal am Wiener Landesgericht geführt. Ihm wurde Furchtbares vorgeworfen: Am 24. Februar soll der 55-Jährige in den frühen Morgenstunden seine Frau in deren Bett ermordet haben.

    Danach schluckte der überforderte Mann mehr als 50 Tabletten, trank eine halbe Flasche Whisky. Auch er wollte seinem Leben ein Ende setzen. Seiner Tochter schrieb er noch ein Abschieds-Email, woraufhin sie die Polizei alarmierte.

    Frau war an tödlichem Krebs erkrankt

    Die Beamten fanden die Frau nur noch tot – er kam mit Vergiftungserscheinungen ins Spital und überlebte.
    Erst im November davor war bei seiner Frau ein unheilbarer Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium diagnostiziert worden, seitdem hatte sich der Mann Tag und Nacht um seine Gattin gekümmert, bis er eben nicht mehr konnte.

    "Nach dem Aufstehen hatte mein Mandant an diesem Tag eine echte Gefühlsexplosion", erklärte Verteidigerin Astrid Wagner den Geschworenen die schreckliche Tat. Dann habe der bis dahin Unbescholtene seiner Frau den Hals zugedrückt. "Furchtbar lange, bis sie sich nicht mehr regte“, schluchzte der Angeklagte. 

    Von Verwandten und Freunden war der Wiener als besonders liebevoll und fürsorglich beschrieben worden. Seine Partnerin soll er sehr geliebt haben. "Sie war die Frau meines Lebens", beteuerte er auch beim Prozess.

    Das Paar war über dreißig Jahre verheiratet, hatte erst wenige Wochen vor der Tat seine kirchliche Hochzeit nachgeholt. Besonders traurig: Erst vor Kurzem waren die beiden Großeltern geworden.

    Manager vor Gericht: "War immer Problemlöser"

    "Ich war immer ein Problemlöser", erklärte der Manager, der durch die schwere Situation am Ende jedoch vollkommen überfordert war. "Heute würde ich es anders machen." Anwältin Astrid Wagner meinte: "Das Leben hat viel mehr Facetten, als sich der Gesetzgeber vorstellen kann" und plädierte auf Totschlag.

    Dafür verurteilte die Richterin den Mann schlussendlich auch zu sieben Jahren Haft (nicht rechtskräftig), weil: "Jedes Leben ist schützenswert." Anwältin Astrid Wagner und ihr Mandant nahmen das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

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