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Wiener Experten fordern Freigabe von Cannabis

Heute Redaktion
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Bild: AP

Einen interessanten wie gleichermaßen umstrittenen Lösungsansatz hat eine Expertenrunde am Symposium zur Suchterkrankung in der Steiermark präsentiert: Da das exzessive Trinken, das sogenannte "Komasaufen" in Österreich zu einem immer größeren Problem wird, soll nun mit der Freigabe und der folgenden Therapie von Cannabis gegengesteuert werden.

Einen interessanten wie gleichermaßen umstrittenen Vorschlag hat eine Expertenrunde am Symposium zur Suchterkrankung in der Steiermark präsentiert: Wenn jemand nicht mehr als fünf Gramm Cannabis besitzt, soll er strafrechtlich nicht mehr belangt werden können.
 

30 Prozent aller jungen Österreicher konsumieren zumindest hin und wieder Cannabis. Oft mit drastischen Folgen: Sie riskieren, von der Justiz verfolgt zu werden und im schlimmsten Fall sogar eine Vorstrafe.

Ein Umstand, der sich unbedingt ändern muss, wenn es nach der Leiterin der Drogenambulanz der MedUni Wien Gabriele Fischer geht: "Würden wir die Grenzmenge erhöhen, würden wir uns Kosten im Justizbereich ersparen und die Jugendlichen entkriminalisieren." so die Expertin zu "Ö1".

Der Linzer Strafrechtsprofessor Alois Birklbauer gibt Fischer recht: "Derzeit gibt es keine Untergrenzen, Strafverfolgung ist schon ab einem zehntel Gramm gegeben. Die Ressourcen können hier anderwertig verwendet werden."

"Man müsste abklären, ob gesundheitsmedizinische Maßnahmen erforderlich sind. Wenn nich, könnte das Verfahren eingestellt werden. Hier gehört auch die Jugendwohlfahrtsbehörde stärker miteinbezoge", so Birklsbauer weiter.

Marihuana nicht verharmlosen

Cannabis Verharmlosen will man aber keineswegs: "Jugendliche, die häufig Cannabis konsumieren, leiden häufiger an Angsterkrankungen." sagt Fischer. Außerdem könne der Konsum ein Hinweis sein für eine vorhandene psychische Grunderkrankung.

In den USA hatte erst unlängst ein Vorschlag der Ben&Jerry´s Gründer für Aufsehen gesorgt, die derteit überlegen ein auf den Markt zu bringen.