Kettenreaktion

Wiener Familienbetrieb ist nach 127 Jahren pleite

Mehrere Weltwirtschaftskrisen, zwei Weltkriege und den Zusammenbruch der Habsburgermonarchie hat das Unternehmen überlebt. Nun ist Schluss. 

Newsdesk Heute
Wiener Familienbetrieb ist nach 127 Jahren pleite
Nach vier Generationen ist der Betrieb nun insolvent. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Es ging sich einfach nicht mehr aus: Wie der Kreditschutzverband von 1870 berichtet, hat die "DANIA Manufaktur für Malerei, Parkett & Wohnen GmbH" aus Wien-Döbling ein Konkursverfahren am Handelsgericht Wien beantragt.

Das im Jahre 1897 von Karl Dania gegründete Familienunternehmen im 19. Bezirk war seit vier Generationen im Bereich Malerei, Innenausstattung und Heimtextilien tätig. Das Angebot reichte von kreativer Oberflächengestaltung, Wandveredelung und textiles Wohnen bis hin zu fugenlosen Oberflächen, exklusiven Boden- und Wandbelägen und Stukaturarbeiten.

Kettenreaktion

Laut KSV1870 hatte die Firma in den letzten Jahren ihr gesamtes Potential und enorme wirtschaftliche Ressourcen in das Unternehmen, vor allem in den Ausbau des hochwertigsten Schauraums und auch in die digitale Umsetzung investiert, um den Betrieb bestmöglich zu positionieren. Diese hohen Investitionen verursachten in weiterer Folge auch verstärkte Anfälligkeit auf negative wirtschaftliche Einflüsse. Zusätzlich ist und war für die Schuldnerin die aktuelle Bau- und Immobilienkrise stark bemerkbar und der Geschäftsverlauf rückläufig.

Den Todesstoß versetzte dem Unternehmen letztlich die Insolvenz einer anderen Firma. Der dadurch entstandene Forderungsausfall von 320.000 Euro (sowie ein weiterer Schadensfall über 40.000 Euro) war wirtschaftlich nicht mehr zu verkraften.

Das Unternehmen beschäftigt aktuell 16 Dienstnehmer. Die Entgeltzahlungen für Dezember 2023 konnten nach eigenen Angaben noch erfolgen, für Januar 2024 allerdings nicht mehr. Darüber hinaus sind 65 Gläubiger betroffen, die konkrete Höhe der Passiva ist noch nicht bekannt.

Weitere Firma betroffen

Ob eine zumindest kurzfristige Fortführung des Unternehmens möglich ist, wird vom noch zu bestellenden Masseverwalter zu prüfen sein. Die Schuldnerin erklärt sich aber für den Fall, dass dies nicht möglich sein sollte mit einer Unternehmensschließung einverstanden zu sein.

Ebenfalls ein Konkursverfahren beantragt hat die ArchiCover GmbH mit Sitz an derselben Adresse in der Heiligenstädter Straße. Jenes Unternehmen ging ebenfalls aus der DANIA Manufaktur hervor und wird als Großhandelsbetrieb geführt und verkauft sämtliche Materialien für den High-End Ausbau oder Neubau von Immobilien. Hier betroffen sind zwei Dienstnehmer und 22 Gläubiger. 

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