Politik
Wiener FPÖ pocht auf ein Alkverbot am Praterstern
Nach Gewalt-Vorfällen am Praterstern wiederholt die Wiener FPÖ eine bekannte Forderung: Es soll noch vor dem Sommer ein Alkoholverbot kommen.
"Kaum ein Tag vergeht, an dem der Praterstern nicht negativ in den Medien vorkommt. Schlägereien, Überfälle, Drogenhandel - der Kriminalitäts-Hotspot kommt nicht zur Ruhe", so der Leopoldstädter FPÖ-Bezirksparteiobmann Wolfgang Seidl. "Die täglichen Polizei-Aktionen sind zwar zu begrüßen, vertreiben die Täter aber nur kurzfristig. Es braucht ein strengeres Sicherheitskonzept."
Die FPÖ-Wien startet daher einen neuerlichen Anlauf für das von ihr seit Jahren geforderte sektorale Alkoholverbot am Praterstern. "Wir hoffen, dass Grüne und SPÖ, die bisher immer die Interessen der Trinker vertraten, nach den gewalttätigen Vorkommnissen der jüngsten Vergangenheit ihre Position überdenken und sich auf die Seite der zigtausenden Pendler, Familien und Anrainer stellen, die unter den am Praterstern herrschenden Verhältnissen leiden."
Zahlreiche Anläufe, nichts half
Die FPÖ will das Alkoholverbot jetzt, "bevor sich mit den wärmeren Temperaturen die Szene am Praterstern neu formieren kann". 2013 versuchte man es mit einem "Alkoholverbot light", bei dem Lokale und Geschäfte freiwillig keinen Alkohol mehr anbieten sollten. Über die Jahre kamen mehr Videoüberwachung und Polizeieinsätze aber hinzu. Eine von der FPÖ gestartete Petition für eine Alkoholverbot unterschrieben 2016 mehrere hundert Personen.
Jüngst schienen sich Gewalttaten am Praterstern wieder zu häufen. "Schlägerei U2 Praterstern: Drei gegen einen", hieß es Freitagnacht bei einem Vorfall. Davor gab es zwei große Polizeiaktionen, bei der 200 Leute eingekesselt und elf festgenommen wurden. Vor wenigen Tagen lautete die Schlagzeile dann "Dealer prügelte Passanten, weil er keine Drogen wollte". Und: Ganz Wien geschockt hatte eine Bluttat, bei der mehrere Personen nahe des Pratersterns niedergestochen wurden. (red)