Schuh-Fetischist

Wiener Geiger stellte Studentin in Stöckelschuhen nach

Ein erst 20-Jähriger musste sich wegen Stalkings verantworten, da er seiner Nachbarin High-Heels vor die Türe gestellt und sie belästigt haben soll.
Christian Tomsits
15.12.2025, 20:00
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Der einsame Sohn chinesischer Einwanderer aus der Wiener Donaustadt ist ein gefeierter Geigenvirtuose, nun hat der 20-Jährige aber den Bogen gehörig überspannt. Am Montag tappste der stille Stalker mit fragwürdigem Schuh-Fetisch bereits zum zweiten Mal mit gesenktem Kopf, hängenden Schultern grinsend in einen Gerichtssaal am Wiener Landesgericht – Stalkingverdacht!

Nur Wochen nach dem ersten Schuldspruch im Jahr 2023 begann der Verdächtige erneut, seiner Nachbarin (23) heimlich aufzulauern und die Studentin mit unzähligen Klingelstreichen, Anrufen und SMS zu belästigen und sie sogar bis zur Uni oder ihrer Arbeitsstätte beharrlich zu verfolgen. "Ich war damals 16, als es begann. Es frustriert, belastet und ärgert mich sehr. Außerdem habe ich mittlerweile Angst, dass er mich körperlich angreift", so das tapfere Opfer.

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Gewaltschutzzentrum: 0800 222 555

Opfer-Notruf: 0800 112 112

Am 16. November wurde der Stalker schließlich festgenommen, U-Haft über ihn verhängt. "Ich kenne ihn von Geburt und habe diese Entwicklung bei ihm gesehen. Er hatte nie Kontakt mit irgendjemand. Selbst wenn ich ihn beim Abstellen der Stöckelschuhe stellte, ließ er es nicht bleiben", war selbst der Vater der jungen Studentin ratlos.

"Ich wollte nur mit ihr reden, ich mache das nur aus Spaß", nuschelte der Angeklagte und erklärte, dass auch Langeweile ein Grund für sein verstörendes Verhalten sei. Doch es dürfte weit mehr dahinter liegen: Ein Psychiater muss nun erneut die Gefährlichkeit des einsamen Geigers unter die Lupe nehmen. Er beteuerte, durch ein Musik-Studium in Deutschland ohnehin kaum mehr in Wien zu weilen.

Das Urteil für den jungen Mann hatte dennoch Gefängnis zufolge: Er bekam 12 Monate teilbedingte Haft, vier davon muss er sitzen. Doch das Wichtigste: Auch danach muss er Psychiater und Männerberatung regelmäßig aufsuchen – nicht rechtskräftig.

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