Er lebt von 400 Euro

Wiener hat keinen Fernseher, muss aber für ORF zahlen

Marcel B. lebt von 400 Euro im Monat. Nun hat er Ärger mit dem Beitragsservice des ORF – obwohl der Wiener keinen Fernseher und kein Radio hat.
14.02.2025, 05:30

"Ich befinde mich in einer äußerst schwierigen finanziellen Lage", schreibt Marcel B. an "Heute". "Nach Abzug aller Fixkosten bleiben mir exakt 400 Euro im Monat zum Leben – für Lebensmittel, Kleidung, öffentliche Verkehrsmittel und andere notwendige Ausgaben." Damit nicht genug hat er nun Ärger mit dem Beitragsservice (OBS) des ORF. Dieses schickte ihm ein Inkassobüro nach Hause, verlangt nun 319,56 ORF-Gebühren von dem jungen Wiener. "Wovon soll ich dann den Rest des Monats leben?", fragt er sich.

"Habe keinen Fernseher, kein Radio!"

"Das Absurde an dieser Situation ist, dass ich keine ORF-Dienste nutze.  weil ich an der Adresse mit Hauptwohnsitz gemeldet bin", erklärt der Wiener.

Inkassobüro macht Druck

"Ich habe einen Befreiungsantrag gestellt, meine finanzielle Lage nachgewiesen und insgesamt neun E-Mails an den ORF-Beitragsservice geschrieben – ohne jegliche Rückmeldung außer automatisierten Empfangsbestätigungen", erzählt der Wiener. Der Fall wurde an ein Inkasso Büro weitergegeben.

"Mir bleiben 400 Euro"

"Das Problem ist, dass ich in keine der Kategorien für eine Gebührenbefreiung falle. Ich arbeite, verdiene aber so wenig, dass mir nach allen Abzügen gerade einmal 400 Euro zum Leben bleiben. Hätte ich keinen Job und würde Mindestsicherung oder Studienbeihilfe beziehen, könnte ich einen Antrag auf Befreiung stellen", ärgert er sich.

Nun reagiert Beitragsservice

"Die Anliegen unser Kundinnen und Kunden sind uns sehr wichtig", heißt es dazu aus dem ORF Beitrags-Service (OBS). Marcel B. habe sich "erstmals und einmalig per Mail am 16.1.2025 an die OBS gewandt und einen Antrag auf Befreiung gestellt". Zuvor seien Zahlungs-Aufforderungen und Erinnerungen im  August, Oktober, November und Dezember übermittelt worden. "Aktuell wird der Befreiungsantrag bearbeitet und die offene Forderung in Evidenz gehalten." Für Marcel B. könnte es vielleicht noch ein Happy End geben.

Fast jeder muss für ORF zahlen

Das neue ORF-Beitragsgesetz trat vor einem Jahr in Kraft. Die ungeliebte GIS-Gebühr wurde durch eine Haushaltsabgabe ersetzt. Sie beträgt 15,30 Euro monatlich – je nach Bundesland kann eine Länderabgabe dazukommen. hinzukommen. Pech für alle, die keinen Fernseher und auch kein Radio besitzen – zahlen müssen sie trotzdem, denn das spielt seit der neuen Verordnung keine Rolle mehr…

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{title && {title} } pet,ck, {title && {title} } 14.02.2025, 05:30
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