Der österreichische Islamist Mohamed M. kehrt nicht nach Österreich zurück. M. wurde wegen des Aufrufs zur Gewalt aus Deutschalnd ausgewiesen und soll sich am Weg nach Kairo befinden. Befürchtet wurde, dass der Salafist wieder in Österreich einreist.
M. bekam die Auflage, Deutschland binnen eines Monats zu verlassen. Auch einreisen darf er nicht mehr, erklärte der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU). Eine Einreise nach Österreich wäre hingegen möglich gewesen. Für die österreichischen Sicherheitsbehörden gäbe es nur eine Grundlage, um einzuschreiten, nämlich das Vorliegen oder der Verdacht auf eine strafbare Handlung, so ein Sprecher des Innenministeriums.
Mit seiner Frau hat sich M. aber offenbar dazu entschieden, nach Kairo zu reisen. Mohamed M. hatte sich in der Vergangenheit zum militanten Heiligen Krieg bekannt. Bei dem Mann bestehe weiter die Gefahr, dass er "mit erheblicher Intensität zu Gewalttaten aufruft und damit die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland gefährdet", erklärte der hessische Innenminister.
Hauptakteur der radikalislamischen Salafisten
Mohamed M. gilt als ein Hauptakteur der radikalislamischen Salafisten. Das Rhein-Main-Gebiet ist nach Rheins Einschätzung ein Schwerpunkt der Salafisten in Deutschland. Sie fordern von allen Muslimen ein vermeintlich traditionelles, buchstabengetreues Befolgen des Korans. Salafisten hatten zuletzt in deutschen Städten kostenlos Koran-Exemplare verteilt und mit ihrer Missionierungs-Aktion "Lies!" eine heftige Debatte ausgelöst.
Mohamed M. war in Österreich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden, im September des Vorjahres wurde er aus der Haft entlassen.
